Kruschke nehmen nicht alles so bierernst, und damit haben sie gleich die ersten Sympatiepunkte gesammelt – ein Cover, das einfach einen Landkartenausschnitt zeigt, ein Backcover, auf dem die Musiker um ein Bügelbrett gruppiert sind und der Text zu Eigenlob spricht für sich. Daraus könnte natürlich der Eindruck entstehen, dass es sich bei Kruschke um ein Fun-Projekt handelt, der durch die sechs Songs von Schattenreich allerdings sofort entkräftet wird. Obwohl die Stücke eher im melodischen Thrash/Death Bereich anzusiedeln sind, rockt und groovt es an allen Ecken und Enden – mehr noch, durch zahlreiche Keyboardmelodien integriert die Band auch noch eine Portion Gothic.
Abwechslungsreich und ohne Scheuklappen haben die Jungs einen Stil entwickelt, den man nicht einfach mit einem Etikett versehen kann. Mir persönlich ist zwar der Keyboardsound stellenweise etwas zu dominant, doch die Up-Tempoparts der Songs lassen schnell darüber hinweghören.
Schattenreich passt in keine der gängigen Schubladen, was umso bemerkenswerter ist, da es sich um eine junge Band handelt. Diese Eigenständigkeit, Frische und vor allem die Unverkrampftheit mit der die Band zu Werke geht, sowie ein klasse Stück wie Fall of Seraphs (das keine Coverversion ist), das den Bogen vom epischen Beginn zum Death Metal Brett meistert, machen diese Eigenproduktion zu einer empfehlenswerten Investition für 15 DM – schreibt an:
Andreas Kruschke
Goethestr. 2
53340 Meckenheim
kruschke@surt.de
Tracklist:
Pestmann
Mamas Pfand
Indagos Nocturnus
Schattenreich
Fall Of Seraphs
Eigenlob
Line-Up:
Tim Steffens – Vocals
Andy The Warhead Kruschke – Gitarre
Christian Calle Calmus – Schlagzeug
Oliver Der Ueck Ueck – Bass
Robert DJ Vlad Christott – Keyboards
Spielzeit: 23: 08