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KORPSE: Insufferable Violence

Dieser Tage brachten KORPSE ihr drittes Album mit dem bezaubernden Titel „Insufferable Violence“ auf den Markt. Bezaubernd ist neben der unbestrittenen großartigen live Performance der Niederländer auch das Cover – ganz in Gore-Tradition. In der Info, die mir vorliegt, wird darauf näher eingegangen – „Man setze sich kritisch mit Mord und Vergewaltigungen im Bosnien-Krieg auseinander“. Nun gut, ist Geschmackssache.

KORPSE präsentieren ihr reifstes Werk

Eine kleine Brutal-Bestandsaufnahme: Derbes Cover, hyperschnelle Blastbeats, abartiges Gegurgel und apokalyptische Breaks – viermal Check, ja das ist ein KORPSE-Scheibchen. In 38 Minuten scheppern uns die Tulpentonis hier in zehn Tracks (eigentlich neun, wenn man das Intro abzieht) die Kellen um die Löffel, dass die Kinnlade unten bleibt.

Was im Vergleich zum Vorgänger “Unethical” (2016) und dem Debüt “Korpse” (2013) auffällt: KORPSE sind verdammt erwachsen geworden, fast schon dem Slam Death der Anfangstage entwachsen. Und zwar zugunsten einer richtigen dicken Portion Brutal Technical Death – der Lärm ist nämlich zwar immer noch hektisch, aber strukturiert. Auch „gesanglich“ ist man mehr im derben unteren Bereich angelangt als im Pig Squeal. Steht den Kollegen auf jeden Fall gut zu Gesicht.

Mehr Brutal Death als Slam

Immer wieder wird das Tempo variiert, technische Einsprengsel hineingefrickelt, gegroovet, gehämmert, geprügelt – aber eben nicht stumpf, da passiert eine ganze Menge; man muss nur genauer hinhören. Ihre besten Momente fahren die Frikandelfreds allerdings dann auf, wenn sie diesen mörderischen Midtempo-Stampfer (NICHT SLAM) entfalten – wie etwa bei Sekunde 38 im vierten Song “Self Preservation”. Neben diesem Song sollten unbedingt der Titelsong, das Groovemonster „Genocidal Bloodbath“ und der epochale Abschluss „Epochs of Melancholy“ als Anspieltipps dienen.

“Insufferable Violence” ist eine Herausforderung

Nichtsdestotrotz ist es anstrengend, dem Album über die gesamten 38 Minuten zu folgen. Hier wird astreines ultrabrutales, technisch präzises Material geliefert und KORPSE markieren mit ihrem Drittwerk mit Sicherheit ihr reifstes, dunkelstes und räudigstes Album. Ob sie damit den Brutal / Slam Thron erobern können, wird die Zeit zeigen. Das ist aber eigentlich egal, denn für Genre-Fans gibt es eine blinde Kaufempfehlung.

VÖ: 26. Februar 2021

Label: Unique Leader Records

Line Up:
Sven van Dijk: Vocals
Floor van Kuijk: Guitars
Robin van Rijswijk: Bass
Marten van Kruijssen: Drums

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KORPSE “Insufferable Violence” Tracklist

01 PTSD
02 Insufferable Violence (Video bei YouTube)
03 Disposable Underaged Objects
04 Self Preservation
05 A Final Lesson
06 Genocidal Bloodbath (Audio Stream bei YouTube)
07 Callousness
08 Vital Transaction
09 Molestation Condonation (Video bei YouTube)
10 Epochs of Melancholy

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