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KILL THE CLIENT: Cleptocracy

Mehr als nur Grindcore: Eine schiere Massenvernichtungswaffe.

Aufs Maul! Selten waren 23 Minuten ergiebiger als KILL THE CLIENTs neues Brutalitätsepos Cleptocracy und ehrlich gesagt gibt es an diesem beeindruckendem Album nur eine Schwierigkeit und die ist das Datum der Veröffentlichung. Denn kurz nach dem politischen Umsturz der USA in eine neue Ära und dem Verlust der absoluten Mehrheit der CSU in Bayern geht KILL THE CLIENT zum Schluss noch die Hörerschaft verloren, Stichwort: Friede, Freude, Eierkuchen auf der ganzen Welt. Aber ehrlich gesagt ist Album Nummer zwei aus der texanischen Schmiede das Irrwitzigste, was in Sachen Grindcore seit WATCHMAKER zu hören war und wirkt immer. Denn hier geht es nur ans Eingemachte. Wenn die neue PHOBIA der Partykracher unter den Grindalben ist, dann ist Cleptocracy der Amoklauf. Ohne Atempause gibt es in die Fresse, in achtzehn Songs wird das Schlechte dieses Planeten dezimiert, zerteilt, zerkleinert, zertrümmert und zum ersten Mal seit langem muss ich wieder einem Pressetext zustimmen: Nein, wenn ich Cleptocracy höre, kann ich mir wirklich nicht vorstellen, dass jemand auf diesem Planeten momentan aggressiver ist.

Nachdem KILL THE CLIENT auf This Comp Kills Fascists richtig Laune gemacht haben, sind die fünf aus Dallas auf Albumlänge ein ganz anderes Kaliber. Mit fies sägenden Riffs, fast durchgehend punkigen Blast Beats und üblem, verzerrten Geschrei und Gebrüll ballern sich die Typen durch achtzehn schnörkellose Nummern, allesamt kurz – alle Nummern bleiben unterhalb der Zweiminutenmarke – und äußerst wirkungsvoll. Nur selten, wie in Downfall wird es mal schleppend und langsam, brutal ist das aber auch. Einzig die wenigen kurzen Intros bieten eine Verschnaufpause, aber da hier unter anderem Samples von George W. Bush jr. zu hören sind, baut das noch viel mehr Aggression auf. Am Ende dieses Albums fühlt man sich dennoch wie neugeboren. Und dank seiner Kürze ist Cleptocracy auch bestens geeignet nach einem stressigen Vormittag in der Mittagspause Dampf abzulassen. Somit ist diese moderne, gnadenlose Grindcore-Scheibe ein wirklich sehr empfehlenswertes Album geworden, das Freunden dieser Gattung unbedingt ans Herz zu legen ist, sofern sie über starke Nerven verfügen. Bei mir hat dieses intensive Album bestimmt nicht seinen letzten Auftritt gehabt.

Veröffentlichungstermin: 7. November 2008

Spielzeit: 22:52 Min.

Line-Up:
Morgan – Vocals
Chris – Guitar
Dorian – Guitar
James – Bass
Brian – Drums

Label: Willowtip / Candlelight Records
MySpace: http://www.myspace.com/killtheclient

Tracklist:
1. Divide and Conquer
2. Retaliate
3. Bullet Proof Vultures
4. Christian Pipebomb
5. Consumption is Intoxication
6. Cleptocracy
7. Test Tube Nation
8. Product of Misinformation
9. Dog Tagged
10. Evidence of Injustice
11. 99% Turnover
12. The Lies
13. A Mockery of Guidance
14. Downfall
15. False Flag Attack
16. Red State Redneck
17. Spartacus
18. Terminal Nation

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