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KATAPLEXIA: Supreme Authority

Ein nettes Brutal Death Metal-Kaffeekränzchen.

Also, diese jungen Leute heutzutage, die alten Damen am Tisch sind furchtbar erzürnt. Unfreundlich, klauen, uncharmant, boshaft. Das finde ich ganz furchtbar. Alle nicken. Nein, es war schon mal freundlicher auf dieser Welt, das war allerdings auch schon, bevor die drei alten Damen auf der Welt waren. Gestatten, SUFFOCATION, GORGUTS und MORBID ANGEL regen sich über die Jugend von heute auf. KATAPLEXIA. Furchtbar. Die sind ja nicht mal aus Nordamerika und wollen uns das Wasser reichen. Dabei sind sie wirklich nicht besser als wir. Ich meine, sie machen dasselbe wie wir damals, nur damals war es noch neu und frisch, erinnert sich Oma MORBID ANGEL mit einem Funkeln in den Augen, das selbst hinter den dicken Brillengläsern noch zu erkennen ist.

Auch wenn ich von meiner Rente nicht leben kann und deshalb wieder arbeiten muss, ich kriege bessere Riffs hin als diese KATAPLEXIA. Klar, sie sind nicht schlecht und auch ziemlich mächtig, aber originell bin eben nur ich. Ich habe damals vor einer halben Ewigkeit das Slammen erfunden und heute machen das sogar diese furchtbaren Deathcore-Bands, die sich alle nicht entscheiden können, was sie eigentlich sein wollen. Da sind diese Finnen mit südamerikanischer Abstammung schon deutlich gewitzter, biedern sich an keine Trends an und haben in Sachen Geschwindigkeit viel Abwechslungsreichtum parat. Für ihre Generation geht Supreme Authority schon in Ordnung, findet Tante SUFFOCATION, die stolz auf ihr gut haftendes und Kukident-sauberes Gebiss ist. Gnagnabrlagdamar… zu… wenig… frajlvgnabluargh… gesangliche… bhruila… Abwechslung, die arme Frau GORGUTS ist schon schwer demenzkrank und verwirrt, lebt deshalb auch im Heim und macht nichts mehr, aber in Sachen Vocals ist sie immer noch hellwach.

Aber die Spielzeit! Die Spielzeit! Oma MORBID ANGEL haut auf den Tisch. Ich meine, die ist doch viel zu kurz! Ich hab am Ende immer lange Alben gemacht, auch wenn dabei die Hälfte des Materials scheiße war. Tante SUFFOCATION kichert: Naja, da ist mir so ein 30-Minuten-Quickie wie wir ihn in unserer Jugend öfter hatten, aber deutlich lieber. Du altes Ferkel. Das gehört sich nicht für eine feine Dame. Nun, ich gebe es zu, Unpredictable Spiritualism, Sight of the Anonymous Identities, Circle of Sickness und The Unknown´s Conquest sind wirklich toll. Brutal bis dorthinaus, gnadenlos, mit vielen guten Ideen und sauberem Drumming. So etwas würde ich auch gerne nochmal zustande bringen, kommentiert Oma MORBID ANGEL. Gnagnabrlagdamar… zu… wenig… frajlvgnabluargh… gesangliche… bhruila… Abwechslung. Huaghua… bessere… iarbuarl… Produktion! Frau GORGUTS braucht ein transparentes Soundgewand. Kann man verstehen.

Ich glaube, wir sind uns einig. Mit unseren besten Werken können KATAPLEXIA auf ihrem dritten Album noch lange nicht mithalten. Aber außer dir, liebe Tante SUFFOCATION schafft das heutzutage eh niemand mehr, so gut wie früher zu sein, also lassen zumindest Frau GORGUTS und ich KATAPLEXIA lieber in Ruhe. Und auch das Titelbildchen ist schön, mein lieber Herr Gesangsverein. War das vielleicht unser Pfleger Dan Seagrave? Für ihr Alter machen sie ihre Sache gut und Freunde des Genres können Supreme Authority auf jeden Fall anhören, ohne ins Heim zu müssen, gibt Oma MORBID ANGEL abschließend zu Protokoll. Die Damen kichern vergnügt, auch Frau GORGUTS ist an diesem herrlichen Nachmittag plötzlich wieder ganz da. Der Kaffee schmeckt aber auch vorzüglich heute.

Veröffentlichungstermin: 1. Juni 2008

Spielzeit: 33:35 Min.

Line-Up:
Rodrigo Artiga – Vocals
Davi Moreira – Guitar
Mikael Seppänen da Costa – Bass
Timo Häkkinen – Session Drums

Label: Xtreem Music

Homepage: http://www.kataplexia.com

MySpace: http://www.myspace.com/kataplexia

Tracklist:
1. Life Under Earth
2. Unpredictable Spiritualism
3. Sight of the Anonymous Identities
4. Endless Suffering
5. Inexplicable Extinction
6. Circle of Sickness
7. Supreme Authority
8. …The Unknown
9. The Unknown´s Conquest

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