JAG PANZER: The Age of Mastery

‘The Age of Mastery’ heißt das zweite Album JAG PANZERs nach der unrühmlichen PANTERA-Phase und mit diesem Album dürfte es die Band auf jeden Fall geschafft haben, diesen dunklen Fleck in der Karriere ausgemerzt zu haben. Dieses Album sollte jeden Fan der Band versöhnlich stimmen, wenn es es doch ein paar Angriffspunkte bietet. Und diese Angriffspunkte sind ausgerechnet die Songs, die noch vor einigen Jahren jeden JAG PANZER-Fan stolz gemacht haben. Mit den Demos ‘Chain of Command’ und ‘Shadow Thief’ dachte damals jeder, das Vermächtnis JAG PANZERs in den Händen zu halten, und tief war die Trauer beim Gedanken, dass solche grandiosen Songs auf ein paar Tapes ihr Dasein fristen
sollten.

Und nun, 1998, bringt die Band ein Album raus, auf dem gleich sechs dieser Songs in großartiger Produktion und zudem noch mit dem Gesang des Tyrant vertreten sind. Da fragt man sich doch wirklich, ob der Band eventuell die Ideen fehlen, oder sie einfach nur extrem faul ist, bedenkt man, dass mit dem Song ‘False Messiah’ auch noch eine Coverversion von JACK STARR vertreten ist. Sieben von zwölf Songs, die aus Restbeständen stammen, muss das denn sein?

Aber Hey! Was soll’s? Wieso sollte mich dies stören, wenn man die Qualität des Albums anschaut? Eben, schließlich will ich geile Musik hören und die ist auf ‘The Age of Mastery’ zu Genüge vertreten.

JAG PANZER haben seit Neuestem eine Vorliebe für Violinen

Beginnen tut das Ganze dann mit der ersten ‘Neukomposition’ ‘Iron Eagle’, die mit dem Opener des Vorgängers zwar nicht konkurrieren kann, aber sofort das Power-Metal-Herz schneller klopfen läßt. Den richtigen Hymnencharakter gibt dem Song jedoch der mächtige Backgroundchor, der später auch noch den Höhepunkt des Albums mittragen darf… ‘Twilight Years’ überzeugt durch interessantes Riffing, verbunden mit dem sehr emotionalen Gesang von Harry Conklin, während ‘The Age of Mastery’ in erster Linie durch seine ‘Leichttigkeit’ auffällt. Seltsam fröhlich klingt dieser Song, verbreitet aber so seine ganz spezielle Ausstrahlung und hier fällt zum ersten Mal auf, dass JAG PANZER seit Neuestem wohl eine Vorliebe für den Einsatz einer Violine (gespielt von Todd Ehle) gefunden haben, was der Band jedoch durch die dezente Verwendung hervorragend zu Gesicht steht.

‘Displacement’ wirkt ganz nach den Songtexten etwas verschroben, was Conklin mal wieder hervorragend vorzutragen weiß, doch absoluter Höhepunkt des Albums stellt die letzte Neukomposition ‘The Moors’ dar. In der Tradition von ‘The Crucifix’ dürfte dieser Song die Versöhnung für jeden JAG PANZER Fan sein, der vielleicht durch die Resteverwertung auf diesem Album enttäuscht wurde. Leicht folkloristische Anleihen, der mächtige Männerchor, ein interessantes Songwriting und die Power, die dieser Song ausstrahlen, dürften Argumente genug sein. Hört euch diesen Song im CD-Laden an und ihr packt das Teil sofort ein.

JAG PANZER bleiben den Demoversionen treu

Die Songs der Demos sind dann zum größten Teil an die Originalversionen gehalten, wobei ‘Chain of Command’ wohl am enttäuschendsten rüberkommt. Hierfür darf man überraschenderweise wohl Harry Conklin die Schuld in die Schuhe schieben, da er dem Song durch seinen Gesang wirklich einiges an Power genommen hat. Dafür glänzt er dann auch wieder umso mehr bei ‘Take this Pain away’, einer großartigen Ballade, dem mit dem Violineneinsatz gegenüber dem Original noch der letzte Schliff verpasst wurde, um ihm so den Stempel ‘genial’ verpassen zu können. Was muß ich noch sagen? Kaufen!

Spielzeit: 57.28 min.

Line-Up

Harry Conklin – Vocals
Mark Briody – Guitar, Keyboards
Chris Broderick – Guitars
John Tetley – Bass
Rikard Stjernquist – Drums

Produziert von Jim Morris
Erschienen bei Century Media

Homepage: http://www.jagpanzer.com

JAG PANZER “The Age Of Mastery” Tracklist

1. Iron Eagle
2. Lustfull and Free
3. Twilight Years
4. Sworn to Silence
5. False Messiah
6. The Age of Mastery
7. Viper
8. Displacement
9. Chain of Command
10. Take this Pain away
11. Burning Heart
12. The Moors

Total
0
Shares
WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner