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ISENBURG: Erzgebirge

ISENBURG beweist mit "Erzgebirge", dass Ein-Mann-Projekte im Schwarzmetall das nackte Grauen bedeuten können.

Bei ISENBURG handelt es sich um ein Side-Projekt von ANDRAS-Sänger Steffen, der hierbei sowohl die Regie über die Instrumente als auch über die Regler übernommen hat. Nun sind Soloprojekte und Einmann-Bands im Black Metal oft eine feine Sache, man denke etwa an die Anfänge von WINDIR. Leider sieht es bei ISENBURG anders aus, sogar ganz anders. Denn hier herrscht das musikalische Grauen.

„Erzgebirge“ wurde mit folgenden Zutaten kredenzt: einige Geschichtsbücher über das Erzgebirge, damit der Horizont erweitert und der Weihnachtsschmuck vergessen werden kann. Dazu billige Keyboards, mit noch billigeren Chören (offenbar wurde das alte SATYRICON-Werk „The Shadowthrone“ im Schrank gefangen), dürftige Gitarren und ein Sound, dem jegliche Dynamik fehlt – sowohl von den Kompositionen als auch von der Produktionstechnik her. Einziger Lichtblick in dieser Ödnis des schlecht gespielten, unterirdisch uninspirierten Schwarzmetalls sind die Basslines, die jazzig-abgehoben daherkommen und den vierten Song – „Pandemoniac“ – hörbar machen. Nur sind diese holden Klänge eher von DEATH inspiriert als von sonst etwas, in der Schwarzmetalldimension versagt ISENBURG komplett. Obschon nicht nach der „ein Riff, ein Song“-Strategie vorgegangen wurde, breitet sich nach wenigen Minuten schon gähnende Langeweile aus. Auf solide Übergänge wurde gänzlich verzichtet, so breschen schnellere Parts auf pseudo-sentimentales Keyboardgedusel der schlimmsten Sorte, ohne auch nur einen Funken kreativen Sinn zu machen. Auch wenn ansatzweise die Ideen für hymnischen Pagan Metal vorhanden sind (etwa in „Erzgebirge“), so scheitert das Unterfangen immer und immer wieder an der fehlenden Dynamik. Um noch Salz in die Wunde zu streuen, leiert im letzten Song grässliche deutsche Volksmusik aus den Boxen.

Fazit: Dieses Erzgebirge ist – bis auf den Bass -so flach und langweilig wie ein Omelett ohne Eier. Es bleibt die Flucht in die Alpen.

Veröffentlichungstermin: 21.06.2004

Spielzeit: 39:28 Min.

Line-Up:
Steffen Thümmel (ANDRAS, PERSECUTION): Gesang, alle Instrumente
Label: Black Attakk / Soulfood
Email: black-attakk@t-online.de

Tracklist:
1. Isenburg

2. Wave of Weakness

3. The Return

4. Pandemoniac

5. Hymn to the son

6. Erzgebirge

7. Volkslied mit Black Metal vermischt (nicht auf dem Inlay vermerkt)

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