INFERNAL BLASPHEMY: Virus Christ

Ist die Musik so einfallsreich, wie das Corpsepaint?

So kann man sich täuschen. Ich habe schon lange aufgehört, nach dem Artwork eine Band zu beurteilen. Auch wenn dies genauso kitschig ist, wie die Bandphotos, Pseudonyme, den Songtiteln und dem Schriftzug, so heißt es noch lange nicht, dass auch die MUSIK schlecht sein muss. Genau zu dieser Sorte Bands gehören die fränkischen Schwarzmaler INFERNAL BLASPHEMY, selbst wenn man das nicht glauben will.

Sie liefern nämlich melodischen Black Metal ab, der hier und da DIMMU BORGIR ohne Keyboards, alte BETHLEHEM und NAGELFAR mit einer Prise uralter PRIMORDIAL und durch sein hymnisches Potential sehr eingängig und ohrwurmlastig ist. Es klingt sehr nach Mitte der Neunziger, was hier auf dem Teller liegt, keine Rüpelproduktion und kein sinnloses Geschraddel findet sich wieder, viel mehr gibt es Midtempo-Stücke wie Pages of Erebus zu hören, die auch durch Twin-Gitarren-Läufe zu überzeugen wissen. Kreativ sind sie auf alle Fälle, wenn auch ein wenig unreif, sie müssen noch ein wenig an sich arbeiten um richtig Eigenständig zu werden.

Handwerklich ist zumindest allem im grünen Bereich, lediglich die flotten Songs, wie Warriors of Blasphemy (The Age of Darkness) und Virus Christ wirken durch die ausbaufähigen Blast-Beats etwas unbeholfen. Dafür gibt es an der Gitarrenfront absolut nichts zu mäkeln, besonders die Soli sind ziemlich klasse. Sogar die Lead-Gitarren in Sangele Strabunilor klingen teilweise nach schwedischem Qualitäts-Stahl, was sich auf jeden Fall gut einfügt. Auch Sänger Nemuritor kann durch sein Rumgekreische in Verbindung mit Gegrunze durchaus überzeugen.

Wer also mal wieder eine dunkle Black Metal-Scheibe hören will, die sich wohltuend von den ewiggestrigen Rüpel-Bands abhebt, bei der auch darauf geachtet wurde, dass die Produktion (auch bei dem abschließenden Live-Track Where the Dead Walk) stimmt und die technischen Fähigkeiten nicht in den Hintergrund gestellt werden, sollte sich INFERNAL BLASPHEMY mal zu Gemüte führen, peinliches Image hin oder her.

Spielzeit: 31:37 Min.

Line-Up:
Nemuritor – Vocals

Zamorxes – Guitars and Vocals

Kadavergott – Guitars

Necuratul – Bass

Blasphemian – Drums

Label: War of Horns Records

Homepage: http://www.infernal-blasphemy.de.vu

Email: blasphemy@gmx.at

Tracklist:
1. With Holy Hands… Thou Shall Heal My Wounds

2. Virus Christ

3. An Umbra Crucii

4. Pages of Erebus

5. Warriors of Blasphemy (The Age of Darkness)

6. Sangele Strabunilor

7. Where the Dead Walk (live)

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