IKKI CRANE: Dead again

Insgesamt scheint mir "Dead Again" ganz stark von älteren, geradlinigen PRIEST-Kompositionen beeinflusst zu sein, wobei IKKI CRANE diesen Einfluss in das eigene Klangbild einbinden und mit einem zeitgemäßen Anstrich versehen. Vergleichbare Klassiker kann die Band dabei aber nicht abliefern.

Der 30. September könnte für Fans traditionellen US-Metals ein interessanter Tag werden, denn da gibt es die Kent Robertson-Vollbedienung in Form der wiederveröffentlichten RELLIK-Werke, sowie der Debüt-Scheibe von IKKI CRANE.

Ähnlich wie auch schon bei Killer, , war ich nach dem ersten Hördurchlauf von Dead Again wirklich sehr versucht, mal eben einen ordentlichen Verriss zu schreiben, zu zäh fiel die Erstbegegnung aus. Glücklicherweise bin ich aber auch bei diesem Album meinem Prinzip treu geblieben, mich nicht zu sehr auf diesen ersten Eindruck zu verlassen und musste wieder einmal feststellen, dass es gut so war. Denn Dead Again ist kein schlechtes Album, aber halt auch nichts Weltbewegendes.

Der Opener Cruel to be Kind macht es deutlich: zu oft bewegt sich Robertson mit seinen Mannen im Durchschnitt, um ein Album abzuliefern, das eine uneingeschränkte Kaufempfehlung verdient hätte.

Was Dead Again interessant macht ist zum einen der gute Gesang von Robertson selbst, der um einiges kräftiger zu Werke geht als sein RELLIK-Vorgänger und sich hauptsächlich in mittleren Höhenlagen aufhält, sowie die seine starke Gitarrenarbeit. Robertson scheint zu dieser Sorte Gitarristen zu gehören, die in ihr Instrument geradezu verliebt sind. Ich könnte jedenfalls wetten, dass er seine Gitarre jede Nacht neben dem Bett stehen hat und sich wie ein kleines Kind freut, wenn er wieder irgend eine neue Technik entdeckt hat, die er dann auch gleich irgendwie in die Stücke einflechten muss. Dass er es dabei dann nicht übertreibt und dennoch die Songs an sich ganz stark in den Vordergrund stellt, spricht deutlich für ihn.

Einige gute Gitarrenleads und Melodielinien machen halt aber lange noch keine gute Songs und daran hakt das ganze dann streckenweise. Neben starken Stücken (das flotte In God we Trust oder das mit netten Gesangseffekten versehene Time and again) findet man auf Dead Again leider auch völlig bedeutungsloses Material wie das ideenlose To please the Priest oder die dem in nichts nachstehenden RIP und Never Surrender.

Die Stärken der Robertsonschen Kompositionskunst liegen für meinen Geschmack ganz klar bei den schleppenden Stücken. The Last Dance zeigt, dass IKKI CRANE durchaus auch Spannungsbögen in die Songs einbauen können und vor allem This Old Man überzeugt durch den gekonnten Songaufbau und die eingängige Melodielinie.

Insgesamt scheint mir Dead Again ganz stark von älteren, geradlinigen PRIEST-Kompositionen beeinflusst zu sein, wobei IKKI CRANE diesen Einfluss in das eigene Klangbild einbinden und mit einem zeitgemäßen Anstrich versehen. Vergleichbare Klassiker kann die Band dabei aber nicht abliefern.

Ganz okay, würd ich also sagen…

Fierce

Veröffentlichungstermin: 30.09.02

Spielzeit: 40:22 Min.

Line-Up:
Kent Robertson – Vocals – Guitar

Chris Stingari – Vocals, Bass

Rick Torres – Guitar

Alan Perrault – Drums

Produziert von Kent Robertson & Brett Tyson
Label: Iron Glory

Hompage: http://www.concentric.net/~4stringr/

Tracklist:
1. Cruel to be kind

2. This old Man

3. To Please the Priest

4. Time and Again

5. In god we trust

6. Left for Dead

7. The Last Dance

8. R.I.P.

9. Never Surrender

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