HEL: Orloeg [Re-Release]

In ein Gewand aus BATHORY und FALKENBACH-Einflüssen gehüllt, beschreiten HEL die Wege der paganen Metallklänge.

HEL erblickte das Dunkel der Welt im Winter 1994. Nach zwei Demos landete man 1999 beim Label Ars Metalli, welches Orloeg zum ersten Mal veröffentlichte. Nach dem 2005-Album Falland Vörandi steht nun also der Re-Release von Orloeg an. Dieser wurde mit neuem Artwork und zwei Coverversionen angereichert, die zeigen, dass der musikalische Horizont des Duos bei Pagan / Viking Metal-Klängen nicht aufhört.

In ihren Eigenkompositionen schwelgen HEL jedoch beständig im epischen Pagan Metal, der hier und da schwarzmetallische Nuancen aufweist, aber doch meist in gemütlichen Temporegionen unterwegs ist. Selbst wenn in Mutter Erde vereinzelt Parallelen zu EMPERORs In the Nightside Eclipse auftauchen, sind diese nur von kurzer Dauer. Schleppende, stampfende Parts dominieren nicht nur in diesem Song, sondern auch in Der Weg ist das Ziel, bei dem leider der Schluss einfach ausgefadet wird. Ansonsten sind die Einflüsse der späten BATHORY-Zeiten und vor allem FALKENBACHs nicht von der Hand zu weisen. Nicht nur in Wunden sind die Ähnlichkeiten zu letzter genannten Band in Atmosphäre und Riffing kaum zu überhören. Wirkliche Überraschungen bietet Orloeg indes nicht, selbst wenn HEL auch mal eine Maultrommel einsetzen (Zeitenwende), zu Beginn von Der See mit zarten Harfen aufwarten und in Wunden auch die alten Zeiten von CREMATORY noch aufleben lassen. Die oftmals heiser gekrächzten, deutschen Texte sind von Pathos getränkt, wenn mit cleanem Gesang die Mutter Erde – ich verneig` mich vor der Königin geehrt wird, dürfte dem einen oder anderen Hörer ein Grinsen über das Gesicht huschen. Textlich unangefochten und von dieser Kritik ausgenommen bleibt selbstverständlich Goethes Erlkönig, der im Opener vertont wird.

Fazit: Wer eine neue Hymne am Wikingerhimmel sucht, wird bei HEL nicht fündig, denn Orloeg fehlt der Song, der sich unwiderruflich in den Gehörgängen festsetzt. Wer aber gut gemachten, epischen Pagan Metal mit pathetischen deutschen Texten sucht und sich für Bands wie FALKENBACH begeistern kann, wird an HEL kaum vorbeikommen.

Veröffentlichungstermin: 14.02.2006

Spielzeit: 72:03 Min.

Line-Up:
Valdr: Vocals, Gitarre, Maultrommel, Perkussion
Skaldir: Vocals, Gitarre, Keyboards, Bass, Perkussion

Label: Det Germanske Folket / Twilight

Homepage: http://www.pagan-midgard-art.de

Email: hel@pagan-midgard-art.de

Tracklist:
1. Erlkönig
2. Mutter Erde
3. Wunden
4. Zeitenwende
5. Fimbulwinter
6. Der Weg ist das Ziel
7. Der alte Mann
8. Der See
9. Ragnarök
10. Spuren (Instrumental)
11. Windows (AT THE GATES-Cover, Bonustrack)
12. Through blood by thunder (BATHORY-Cover, Bonustrack)

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