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HEART OF A COWARD: This Place Only Brings Death

HEART OF A COWARD setzen auf Atmosphäre: Beklemmend und düster leistet “This Place Only Brings Death” keine Pionierarbeit, gefällt aber dennoch mit ausreichend eigenem Profil.

Die ereignisreichen Jahre seit „The Disconnect“ (2019) haben ihre Spuren hinterlassen. Erfanden sich HEART OF A COWARD auf ihrer vierten Platte und mit Wechsel am Mikro in mancherlei Hinsicht neu, prägt „This Place Only Brings Death“ allen voran eine beklemmende Atmosphäre. Die Eckpfeiler sind die gleichen, doch diesmal lassen die Briten tief in ihr Innerstes blicken, wo Zweifel und Ängste ans Tageslicht kommen, die – so hat es jedenfalls den Anschein – eigentlich nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren.

Dementsprechend verbittert und humorlos erscheint Album Nummer fünf, dem HEART OF A COWARD trotz genreüblicher Stilmittel ihren eigenen Stempel aufdrücken. Die Instrumente sind natürlich tief gestimmt, die Rhythmusgitarre im Mix oft an vorderster Front, weshalb ein gutes Paar Kopfhörer für das ideale Hörerlebnis nicht die schlechteste Wahl darstellt. Dann erschließen sich die begleitenden Leads und Layers im Hintergrund umso besser, die im Titelstück melodisch ausfallen und im folgenden „Captor“ eher die düstere Grundstimmung ausschmücken.

HEART OF A COWARD setzen auf Atmosphäre, die dem Plattentitel gerecht wird

Dem trockenen Fundament mischen HEART OF A COWARD indes regelmäßig griffige Refrains bei, in denen Kaan Tasan auch mal seine Singstimme präsentieren oder zumindest irgendwo zwischen Klargesang und Fry-Scream den Sam Carter (ARCHITECTS) mimen darf („Passenger“, „Surrender To Failure“, „Devour Me“). Die djent-beeinflusste Phase der Landsmänner ist hier weiterhin prägende Referenz, wenn es darum geht, den typischen Metalcore-Sound der späten 2010er Jahre mit zusätzlichen atmosphärischen Ebenen auszuschmücken. Dafür nutzt das Quintett Synthesizer wie Saiteninstrumente gleichermaßen, was in einem Track wie „Decay“ ein interessantes Spannungsfeld erzeugen kann, wenn sich das Stück zwischen den heavy-groovenden Strophen in der Hook öffnet.

Auf diese Weise findet „This Place Only Brings Death” in jedem Fall seine eigene Nische, ohne allerdings in irgendeiner Weise Pionierarbeit zu leisten. Die Nähe zu verwandten Acts ist den zehn Stücken stets anzumerken, wenn etwa „Ghost“ in der Peripherie BLEED FROM WITHINs seine Kreise zieht, findet aber genug eigenes Profil, um sich letztlich vom Gros der zeitgenössischen Metalcore-Szene abzugrenzen. Das geschieht durch akzentuiertes Songwriting, tatsächlich kompetente eingewobene Industrial-Anleihen („HEX“) und einen Klangkosmos, welcher dem unheilschwangeren Plattentitel gerecht wird – vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und individuellen Herausforderungen der Pandemiejahre eigentlich wenig verwunderlich.

Veröffentlichungstermin: 22.09.2023

Spielzeit: 35:55

Line-Up

Kaan Tasan | vocals
Carl Ayers | guitar & vocals
Dan Thornton | guitar
Vishal “V” Khetia | bass
Christopher “Noddy” Mansbridge | drums

Produziert von

Label: Arising Empire

Homepage:
Facebook: https://www.facebook.com/heartofacowardofficial

HEART OF A COWARD “This Place Only Brings Death” Tracklist
01. This place only brings death (Video bei YouTube)
02. Captor
03. Surrender To Failure (Video bei YouTube)
04. Devour me (Video bei YouTube)
05. Decay (Video bei YouTube)
06. Ghost
07. Hex
08. Passenger (Video bei YouTube)
09. Dehumanise
10. All life is finite

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