„Wo sind die Clowns?“, fragten einst SALTATIO MORTIS. Jetzt aber, wo wir der Narren genug in der Welt haben, fehlt es an anderer Stelle. An Blutarmut kranke die Szene, sagen HAMMER KING und meinen damit vornehmlich die blaue Sorte. Die Medizin haben sie gleich mitgebracht: „Make Metal Royal Again“ heißt selbige und verspricht nicht zu viel, wenn sie uns direkt zum Auftakt die Krone aufsetzt. Zwar nur für einen Tag, doch der Grundstein ist damit gelegt: „King For A Day“ ist allein schon deshalb der ideale Opener, weil die Riffs nach vorne abzielen, die Doublebass uns im eingängigen Refrain keine Pause gönnt und die punktuell gesetzten Symphonic-Spitzen uns einen zusätzlichen Tritt in den Hintern verpassen.
HAMMER KING meinen es also ernst: Was der Szene fehlt, ist nicht einfach nur Zug nach vorne, große Refrains und ein Hauch von Epik. „Make Metal Royal Again“ steht gleichzeitig auch hinter seinem besungenen Größenwahn – mit Augenzwinkern zwar, aber auch dem Herz am rechten Fleck. Bei allem Kitsch spricht aus den zehn Tracks die Leidenschaft der Band, die ihr Gespür für packende Hooks im Titeltrack unter Beweis stellt und das Ganze in ein lebendiges wie griffiges Soundgewand verpackt.
„Make Metal Royal Again“ ist ein Versprechen: HAMMER KING setzen sich die Krone kurzerhand selbst auf
Mit so viel Selbstbewusstsein gelingt sogar die vermeintliche Schnapsidee, in „Schlaf Kaiser schlaf“, deutsches Gute-Nacht-Liedgut in die Epik des Power Metal zu übersetzen. Nicht geringen Anteil daran hat Gastsängerin Steffi Stuber (MISSION IN BLACK, VOODOO KISS), die mit harschen wie engelsgleichen Vocals wunderbare Akzente setzt. Deutschsprachige Zeilen finden sich darüber hinaus im melodiebetonten Singalong „Hammerschlacht“, wohingegen sich Fans von HAMMERFALL im kraftvollen „Kneel Before The Throne“ schnell wie zu Hause fühlen dürften.
Die Gitarrenarbeit in „For Crown And Kingdom“ wiederum scheint zeitweise gar nicht so weit von flotteren AMON AMARTH entfernt – wobei das wohl mehr über den Einfluss des traditionellen Metal auf die Schweden verrät als über etwaige Inspirationsquellen HAMMER KINGs. Diese verlassen die vertrauten Pfade auf „Make Metal Royal Again“ zwar nur einmal („Schlaf Kaiser schlaf“), bewahren sich den anfänglichen Elan dafür bis zum Finale „The Last Kingdom“. Mehr braucht es auch gar nicht, um das titelgebende Versprechen einzulösen und das anfängliche Statement zu bekräftigen: Clowns haben wir derzeit wirklich genug, die Krone aber ist bei Titan Fox V und seinem Gefolge wahrlich bestens aufgehoben.
Veröffentlichungstermin: 15.08.2025
Spielzeit: 46:40
Line-Up
Titan Fox V – Vocals, Gitarre
Gino Wilde – Gitarre
Günt von Schratenau – Bass
Count Shandorian – Schlagzeug
Produziert von Charles Greywolf, Titan Fox V und Jacob Hansen (Mix und Mastering)
Label: Reaper Entertainment
Homepage: https://hammer-king.com/
Facebook: https://www.facebook.com/thehammerking
Instagram: https://www.instagram.com/hammerking_official
Bandcamp: https://hammerking.bandcamp.com
HAMMER KING “Make Metal Royal Again” Tracklist
01. King For A Day (Video bei YouTube)
02. Make Metal Royal Again (Video bei YouTube)
03. Schlaf Kaiser schlaf (Video bei YouTube)
04. Hammerschlacht
05. For Crown And Kingdom
06. Kneel Before The Throne
07. Major Domus
08. Hoheitsgebiet
09. Hell Awaits The King
10. The Last Kingdom
CD-Digi-Bonus:
11. Danger Zone