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HÄXKAPELL: Eldhymner

“Eldhymner” ist trotz einer nicht ganz kohärenten Herangehensweise ein beeindruckendes Werk, das immer wieder dazu einlädt, mal eine andere Facette nordischen Black Metals kennenzulernen als die viel beschworenen Winterwälder.

Dass sich Connaisseure gut abgehangenen Black Metals nordischer Prägung gerne beim Label Nordvis bedienen, ist hoffentlich schon länger kein Geheimnis mehr. Ich springe jedenfalls regelmäßig vor Freude im Rechteck meines Musikzimmers umher, wenn von dort ein neues Album dieser Stilrichtung angekündigt wird. Gleichzeitig ist immer auch Vorsicht angesagt: Bei Nordvis zählt persönliche Verbundenheit manchmal mehr als musikalische Qualität und Inhalt. Was also kann HÄXKAPELL mit der Debüt-LP “Eldhymner” bieten?

Starten tut das Album mit einer an SAIVA erinnernden Gesangslinie und eher in Richtung Folk und Rock als in Richtung Metal. Aber keine Sorge, Tempo und Härte legen schnell zu, und schon bald bricht das lodernde Feuer aus, das das Label uns versprochen hat: Ja, HÄXKAPELL spielen Black Metal der eher heißen Art. Schon das Cover wirkt alles andere als kalt, und diese Atmosphäre zieht sich durch das ganze Album.

Auf “Eldhymner” sucht man nordische Winterwälder vergeblich

Die differenzierte Produktion passt zum heißen Charakter der Musik wie die Faust aufs Auge: geradezu thrashig braten die Gitarren, der Gesang ist das musikalische Äquivalent eines Feuerdämons, es wird immer wieder dem Hard Rock alter Schule Tribut gezollt, und wenn zwischendurch die Folklore in Form akustischer Instrumente durchschimmert, wirkt sie leider eher wie ein Fremdkörper als wie ein kongeniales Element der Band. Da hätte man vielleicht auch drauf verzichten können und zum Beispiel das Album nach der beeindruckend dreckigen achtminütigen Bandhymne “Häxkapellet” einfach aufhören anstatt noch ein VINTERSORG-artiges Outro folgen zu lassen.

Wie dem auch sei, “Eldhymner” ist trotz dieser nicht ganz kohärenten Herangehensweise ein beeindruckendes Werk, das auch mit 40 Minuten Spielzeit immer wieder dazu einlädt, mal eine andere Facette nordischen Black Metals kennenzulernen als die viel beschworenen Winterwälder.

Spielzeit: 40:26 Min.

Veröffentlichung am 29.10.2021 auf Nordvis

Tracklist HÄXKAPELL – “Eldhymner”

1. Kallet
2. Tomhetens lågor
3. Eldskapt
4. Askans Drottning
5. Ur Malströmmens Famn
6. Solraviner
7. Häxkapellet
8. Sanningen

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