Wikinger können nicht nur plündern, brandschatzen und vergewaltigen. Sie haben mitunter auch eine Seite, die ritueller Natur ist. So wie Isar, Initiator und Kopf hinter GRIVF. Auf dem mittlerweile dritten Album liefert der Däne finsteres Dröhnen, versucht sich an bedrückendem Funeral Doom aus der Sicht des Black Metal mit Folk-Elementen. Das klingt spannend und ist es auch. Auch wenn das Material auf diesem Album immer gleich wirkt, vor allem die verzerrten Gitarren, verändert sich die Atmosphäre von Song zu Song leicht und wirkt wie ein nächtlicher Leichenzug durch das nächtliche Skandinavien.
Das erzeugt beim Hören im Dunkeln definitiv Gänsehaut, ist bitterböse und erbarmungslos. Die massiven, kratzigen Riffs wirken wie eine Tortur, das Drumming bei Songs wie Ask und De Gamles Ord ist rituell. Dazu gesellen sich im Hintergrund Windgeräusche, Samples, Anflüge von leichten Melodien. Das lässt Yggdrasil auch dauerhaft interessant wirken. Boshaft wird es durch den extremen Gesang – erbarmungslos und gemein. Der Einsatz des sogenannten Cleangesangs erinnert an frühe MOONSPELL und wirkt teilweise deplatziert, hier hätten GRIVF lieber bei Instrumentalpassagen bleiben sollen.
Yggdrasil besitzt erstaunlicherweise keine Längen, die ausschließlich überlangen Kompositionen sind derart ausgewogen, dass man erbarmungslos mitgerissen wird. Auch Atmosphäre und Aufmachung stimmen bei Yggdrasil. Leider gehen die Gitarren manchmal etwas unter, vor allem dann, wenn viele andere Elemente, wie Keyboards, Schlagzeug und mehrere Gesangsspuren darüber gelegt werden. Wer sich jedoch schon immer für eine Mischung aus ASUNDER, SUNN o))) und ENSLAVED interessiert hat, sollte hier auf jeden Fall ein Ohr riskieren.
Veröffentlichungstermin: 19. Dezember 2007
Spielzeit: 55:12 Min.
Line-Up:
Isar – Vocals, Guitars, Bass, Keyboards
E. Sol Brahe – Drums
Herr Brandt – Clean Vocals
Label: Det Germanske Folket
Homepage: http://www.myspace.com/grvf
Tracklist:
1. Helfarer
2. Ask
3. Mimirs Visdom
4. De Gamles Ord
5. Naar Alt Fryser Ind