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GRANDE ROSES: Built On Schemes

Schweißtreibender Skandinavienrock, die Zweite.

Verstärker aufgedreht, ein Bier auf ex gekippt, eine halbe Schachtel geraucht, drei, vier Lines gezogen, bereits ein paar Groupies auf dem Schirm für nach der Show: GRANDE ROSES sind wieder da. Ob es bei der schwedischen Band wirklich so dekadent zugeht, sei dahin gestellt, Built On Schemes klingt auf jeden Fall so. Wenn GRANDE ROSES mit ihren Riffs voller Rock and Roll-Größenwahn loslegen, bleibt kein Auge trocken, Built On Schemes klingt mehr noch als Disease nach einer verwüsteten Stadionbühne. Das zweite Album der Band zeigt, welch schmaler Grat zwischen der Zerstörungswut des Rock, zwischen mitreißend-eingängigem Songwriting und spitzbübischer Ironie gefahren werden kann, ohne das Gesamtkonzept aus den Augen zu verlieren.

GRANDE ROSES klingen wie die dreckigen Brüder von MANDO DIAO, haben ähnlich verdorbenes Blut wie die HELLACOPTERS in sich und schließlich verneigen sie sich nicht selten vor dem Wave der Achtziger. Diese Mischung ist vielleicht nicht neu, aber so wie GRANDE ROSES an ihre neun Songs herangehen, ist das wirklich erfrischend. Wenngleich nicht jeder Song ins Schwarze trifft, schaffen die fünf Stockholmer es immerhin einige unwiderstehliche Hits zu schreiben. Der Opener The Knife Digs Deeper, Ambulance, Seconds For Hours, No Future und Mountains brillieren mit Melodien wie aus purem Zucker, mit krachenden Riffs voller Leidenschaft, mit kräftigem, rauem aber melodischem Gesang und mit einer treibenden, wuchtigen Rhythmussektion. Das hat Eier, das hat Seele. Built On Schemes hat höchstens mit den melancholischen Songs zu kämpfen, denen die Power abhanden gekommen ist. Der Abschlusstrack Spread The Ashes (And Love) ist eine rühmliche Ausnahme und lässt GRANDE ROSES Zweitwerk mit einem Ohrwurmfinale ausklingen.

Typisch skandinavisch ist es, was diese Stockholmer Gang bietet, die Coolness, die Intensität, das Songwriting, die erdig-raue Produktion, das kann einfach nur aus Schweden stammen. Dass sich ein paar britisch-klingende Rockfetzen eingeschlichen haben, ist dabei wenig überraschend, sondern – gerade im Hinblick auf das Debütalbum Disease – nur logisch. Die Gleichung namens Built On Schemes geht problemlos auf, da seien sogar For A Greater Cause und Liars Nest, die beiden schwachen Songs des Albums, verziehen. GRANDE ROSES mögen große Rockstarfantasien vielleicht noch nicht so schnell leben können, mit Built On Schemes schaffen sie es dennoch mühelos, die nächste Stufe in der Evolutionsleiter zu erklimmen. Freunde von schweißtreibendem Skandinavienrock sollten unbedingt reinhören.

Veröffentlichungstermin: 30. Januar 2015

Spielzeit: 34:38 Min.

Line-Up:
Göran Messelt Andersson – Vocals
Johan – Guitar
Robin Ejnebrand – Bass
Magnus Eklund – Guitar
Emil Karlsson – Drums
Label: Noisolution

Homepage: http://www.granderoses.com/

Mehr im Netz: https://www.facebook.com/Grderss

Tracklist:
1. The Knife Digs Deeper
2. Built On Schemes
3. Ambulance
4. For A Greater Cause
5. Seconds For Hours
6. No Future
7. Mountains
8. Liars Nest
9. Spread The Ashes (And Love)

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