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FROGG CAFÉ: Bateless Edge

Das bisherige Meisterwerk der Band und auch an sich als solches zu titulieren. Ein Hammer!

Hat doch etwas gedauert, aber das Warten auf das neue Studiowerk “Bateless Edge” hat sich voll und ganz gelohnt. Manche Leser wird es freuen, dass FROGG CAFÉ nun stilistisch auch Vampster-kompatibler geworden sind. Die Basis ist und bleibt der Jazz, insgesamt klingt das neue Album aber doch deutlich prog(rock)iger und auch bissiger und schmissiger als seither.
Was den Humor angeht, hat sich glücklicherweise nichts verändert. Die Band nimmt sich sowohl textlich als auch was gewisse Instrumentalpassagen angeht nicht allzu ernst. Da schwingt dann vor allem bei “Pasta Fazeuhl” mal wieder FRANK ZAPPA dezent mit, während der Titel natürlich aufzeigt, dass auch eine Band wie MAGMA Pate stehen musste.
Trotzdem lässt sich “Bateless Edge” nicht wirklich katalogisieren und genau das ist es auch, was das Album ausmacht. Es ist schwer beeindruckend, wie mühelos FROGG CAFÉ zwischen verschiedenen Stilen hin und herpendeln, beinahe als hätten sie es darauf angelegt, anno 2010 den Begriff “Fusion” neu zu definieren.Was mich dabei am meisten fasziniert, ist die Leichtigkeit, mit der das geschieht. Trotz enormer Verspieltheit und wirklich nicht alltäglicher Strukturen sind FROGG CAFÉ eigentlich total eingängig. Nicht im Sinne von hittig oder catchy, sondern einfach in der Art und Weise, wie die einzelnen Stücke fließen. Man spürt zu jeder Sekunde, dass sich da ein unglaublich sympathischer Haufen von Freaks versammelt hat, der sich einen Dreck darum schert, welcher Stil da eigentlich gerade die Nase vorne hat. Während andere Bands dabei krampfhaft versuchen, komplizierte Breaks aneinander zu reihen, wirkt es bei den durchgeknallten New Yorkern trotz aller Komplexität so, als wäre es die natürlichste Sache der Welt. Da gibt es etliche Metalbands, bei denen von Progressivität geredet wird, im direkten Vergleich zu FROGG CAFÉ dürften sich hingegen 99% als Witz entpuppen – und das ist mein voller Ernst!
  Jeder der acht überlangen Tracks überzeugt auf ganzer Linie und der immer nur sporadisch eingesetzte Gesang ist ebenfalls gnadenlos gut und keineswegs nur schmuckes Beiwerk. Wer´s nicht glaubt, sollte sich einfach mal das dreiteilige “Under Wuhu Son” genehmigen, für Rockfans wahrscheinlich auch der beste Einstieg in die Froschcafé-Welt! Ebenfalls für den Erstkontakt geeignet ist das etwas verhaltenere “From The Fence”, während der Abschluss “Belgian Boogie Board” schon etwas schwerer zu konsumieren ist und vielleicht am ehesten mit Bands wie UNIVERS ZERO verglichen werden kann.
Ich habe keine Ahnung, ob ich Mitte November schon von meinem Album des Jahres reden darf. Da das Ding hier aber seit Monaten ohne die geringste Abnutzungserscheinung rotiert, fällt mir beim besten Willen nicht ein, welche Band “Bateless Edge” in diesen anderthalb Restmonaten noch toppen sollte!
Ganz, ganz großes Kino! Einfach bei just for kicks kaufen, eintauchen und restlos versinken!

Veröffentlichungstermin: 02.07.2010

Spielzeit: 77:21 Min.

Line-Up:

Bill Ayasse – violin, viola, mandolin, hand percussion, vocals
Frank Camiola – Electric Guitar, Banjo, String Bass
John Lieto – trombone, bass trombone
Nick Lieto – lead vocals, piano, keys, trumpet, flügelhorn Andrew Sussman – bass, cello acoustic guitar James Guarnieri – drums, glockenspiel, percussion

Produziert von Bill Ayasse & Frogg Café
Label: 10t Records

Homepage: http://www.froggcafe.com

MySpace: http://www.myspace.com/thefroggcafe

Tracklist:

01. Terra Sancta
02. Move Over I´m Driving
03. Pasta Fazeuhl
04. Under Wuhu Son: I. In The Bright Light
05. Under Wuhu Son: II. Left For Dead
06. Under Wuhu Son: III. Brace Against The Fall
07. From The Fence
08. Belgian Boogie Board

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