Fit For A King - Lonely God Cover

FIT FOR A KING: Lonely God

FIT FOR A KING setzen auf große stilistische Bandbreite, finden auf „Lonely God“ aber weiterhin Gefallen an der harten Seite des Genres.

Es war eigentlich ein logischer Schritt: Da FIT FOR A KING in der Vergangenheit sowohl das harte als auch das melodische Gesicht des modernen Metalcore in überaus souveräner Weise mitprägten, erweitert die Band dieses Grundgerüst nun um weitere zeitgenössische Trends. Auf den ersten Blick ist die Entwicklung seit „The Hell We Create“ (2022) eher marginal, doch mit dem Wechsel zum angesagten Produzenten Dan Braunstein, dessen Arbeit weniger auf Dynamik denn auf breitwandigen Klang setzt, erhalten auch die Pop-Elemente zusehends Einzug.

„Begin The Sacrifice“ beginnt als Alternative Rocker, der spätestens im Refrain mit seinen Pitched Screams in Richtung neuer ARCHITECTS abdriftet. Auch „The Temple“ orientiert sich gesanglich und in der Synth-Arbeit an den Briten – ordentlich, aber kaum originell. Gerade der letzte Punkt ist wohl der größte Makel an „Lonely God“: Abwechslungsreich konzipiert nutzen FIT FOR A KING ihre komplette stilistische Bandbreite, lassen aber immer dann ihre individuelle Duftmarke vermissen, wenn es in Richtung zuckriger Mainstream-Arrangements geht.

FIT FOR A KING setzen auf große stilistische Bandbreite, finden auf „Lonely God“ aber weiterhin Gefallen an der harten Seite des Genres

Die Ballade „Between Us“ etwa ist trotz einiger lyrischer Floskeln gefällig angelegt, ertränkt Bassist Tuck O’Learys Klargesang jedoch in unnötiger Postproduktion. Ein aufbauender Singalong wie „Shelter“ dagegen mag mit dem originären Genre nichts mehr zu tun haben, erfüllt als Stadion-Rock-Hymne derweil seinen Zweck geradezu bravourös. Zwischen recht klassischen Tracks à la „Sentient“ oder „No Tomorrow“, wo klar gesungene Hooks die härteren Strophen ablösen, finden FIT FOR A KING allerdings weiterhin Gefallen an der humorlosen Seite des Genres.

Tief gestimmte Gitarren, Groove und Breakdowns gehören zum Standarrepertoire, das – selbstverständlich – durch teils flächige, teils rastlose Synthesizer angereichert wird, um die Atmosphäre zu unterstreichen. Das mächtige „Monolith“ mit ALPHA WOLF-Frontmann Lochie Keogh fällt genauso in diese Kerbe wie die Landon-Tewers-Kollaboration (THE PLOT IN YOU) „TECHNIUM“ oder der Titeltrack, welcher eine ähnliche Rolle einnimmt wie „God Of Fire“ oder „Death Row“ auf den vorhergehenden Studioalben des Quintetts.

Die Balance hält „Lonely God“ nahezu perfekt, ist aber nicht ohne Fehl

Überhand nimmt auf „Lonely God“ keines der Extreme, was letztlich auch dem Gesamteindruck der Platte entspricht: Bis zum symphonisch angereicherten Finale „Witness The End“, wo FIT FOR A KING gemeinsam mit MOTIONLESS IN WHITE-Frontmann Chris Motionless ein gesundes Maß Theatralik einfließen lassen, halten die US-Amerikaner die Balance nahezu perfekt. Den makellosen Flow trübt somit einzig die immer wieder aufblitzende Anbiederung an gegenwärtige Trends im Tausch gegen die eigene Individualität – der kleine Preis des sonst natürlich erwartbaren Entwicklungsschritts.

Veröffentlichungstermin: 01.08.2025

Spielzeit: 40:08

Line-Up

Ryan Kirby – Vocals
Bobby Lynge – Gitarre, Backing Vocals
Daniel Gailey – Gitarre, Backing Vocals
Ryan „Tuck“ O’Leary – Bass, Vocals
Trey Celaya – Schlagzeug

Produziert von Daniel Braunstein

Label: Solid State Records

Homepage: https://fitforakingband.com/
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FIT FOR A KING “Lonely God” Tracklist

  1. Begin The Sacrifice (Video bei YouTube)
  2. The Temple
  3. Extinction
  4. No Tomorrow (Video bei YouTube)
  5. Shelter (Lyric-Video bei YouTube)
  6. Monolith
  7. Lonely God (Video bei YouTube)
  8. Between Us
  9. Sentient
  10. Blue Venom
  11. Technium (Video bei YouTube)
  12. Witness the End (Video bei YouTube)