FEANOR: Invencible

FEANOR zeigen, dass True Metal nicht zwangsläufig ein eintöniges Vergnügen sein muss und liefern ein solides Album mit starkem Gesang und durchschnittlichem Songmaterial ab.

FEANOR gehören zu jenen Bands, die True Metal eher zelebrieren als einfach nur zu spielen. Die argentinische Band zeigt dabei, dass derartige Musik nicht zwangsläufig ein eintöniges Vergnügen sein muss. Das Tempo wird geschickt variiert und wohldosierte Akustikteile lockern ihr Debüt Invencible immer dann auf, wenn es zu monoton zu werden droht. Während die Gitarren transparent klingen, sorgt das laut abgemischte Schlagzeug für die Heaviness. So richtig Metal wird die ganze Sache aber erst durch die Stimme von Maximiliano Basualdo, die das nötige Feuer besitzt. Wenn sie hin und wieder in höhere Gefilde abschweift, wird ihr das Pathos allerdings zum Verhängnis. Die kraftvolle Mischung aus Kampfgesang und Schreien, die ansonsten das Bild bestimmt, klingt einfach besser. Die Gitarrenmelodien wurden deutlich von Bands wie MANOWAR, OMEN und RUNNING WILD beeinflusst, so dass sich auf Invencible ein Mix aus europäischen und US-metallischen Elementen befindet. FEANOR schrecken auch nicht vor längeren Kompositionen zurück, ohne sich darin zu verlieren. Die zwingenden Songideen fehlen leider über weite Strecken. Dafür steckt reichlich Leidenschaft in der Umsetzung, wobei einmal mehr der Gesang heraussticht. Invencible ist insgesamt ein solides Album, dessen Reiz definitiv in der Trueness besteht. Man kann sicherlich darüber streiten, ob die CD zeitlos oder altmodisch klingt. Die Musik bewegt sich jedenfalls fernab aller Trends und strahlt trotz der fehlenden Hooklines eine unverfälschte, ungestüme Naivität wie etwa Gates To Purgatory (RUNNING WILD) oder Vicious Attack (ABATTOIR) aus. Dementsprechend wenig haben FEANOR mit all den symphonischen Melodic Metal-Bands (allen voran BLIND GUARDIAN) am Hut, die von Tolkiens Werken inspiriert wurden. Hier geht es nicht um den Glanz der Silmaril, sondern einzig um das Feuer, das im Namen FEANOR (Feanáro: Feuergeist) steckt. Für einen Flächenbrand brennt die Flamme im Falle von Invencible allerdings zu schwach. Lediglich für die Zielgruppe der puristischen Metal-Fans lohnt es sich, ein Ohr zu riskieren.

Veröffentlichungstermin: 30.11.2005

Spielzeit: 51:19 Min.

Line-Up:
Maximiliano Basualdo: Gesang

Leonardo DarkSoul: Gitarre

Emilio Souto: Gitarre

Gustavo Acosta: Bass

Matias Pena: Schlagzeug

Gastmusiker:

Flavio Bianchi: Gitarre

Facundo Coral: Gitarre

Emiliano Wachs: Schlagzeug

Produziert von FEANOR, Gustavo Acosta und Theodosis Moiras
Label: Secret Port

Homepage: http://www.feanor-truemetal.com.ar

Email: gustavoacosta@yahoo.com

Tracklist:
1. Intro

2. Invencible

3. Entre Nosotros

4. Leviathan

5. Mas Sangre

6. Feanor

7. Nerdanel

8. Noble Savage

9. En La Huida

10. Muy Lento Es Tu Sufrir

11. Estrella Del Norte

12. En Alas De Tempestad