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EYEFEAR: A World Full Of Grey

Melodischer, progressiver und vor allem eigenständiger Metal aus Australien, den viele auf Grund der hohen Vocals ablehnen werden. Ich stehe total drauf und hoffe, dass dieses zweite, offiziell erschienene Album erfolgreicher wird als der Vorgänger!

Als EYEFEAR nach endlosen Jahren im Underground 2004 endlich ihr Labeldebüt “9 Elements Of Inner Vision” veröffentlichten, standen die Zeichen nicht schlecht. Obwohl die Australier nicht gerade supereingängig agierten, waren die Reaktionen fast durchweg gut, leider gab´s aber außer guten Reviews nichts mehr zu hören und zu sehen und so blieb selbst der lang erwartete Achtungserfolg aus. Ob´s daran lag, dass das Material für viele zu sperrig klang, oder auch an der fehlenden Promo, kann ich nicht sagen, letzten Endes hätten die Australier aber ein viel größeres Publikum verdient gehabt. Zumindest für mich war das Album jedenfalls ein wirkliches Jahreshighlight und es läuft hier auch nach wie vor regelmäßig.

Anno 2007 sind die Jungs um Sänger Daniel Cecati, dem Mann mit der längsten Matte im Metaluniversum, jedenfalls wieder voll da, haben einen Labelwechsel hinter sich und bieten wieder höchste Qualität.
Im Gegensatz zu vielen anderen Prog-Metallern klingen EYEFEAR übrigens nicht nach DREAM THEATER, sondern nach sich selbst, verzichten auf das übliche Stakkato-Geschrammel, schreiben stattdessen “richtige” Riffs und gehen auch keyboardtechnisch andere Wege. Die Tastensounds variieren dabei zwar nicht großartig und wirken eher wie kleine Farbtupfer als ein eigenständiges Instrument, tragen aber genau deswegen auch zum unverwechselbaren Gesamtsound bei, der sich vielleicht am ehesten noch mit den inzwischen wohl leider verblichenen EXHIBITION vergleichen lässt. Der bereits erwähnte Daniel Cecati ist ein Meister seines Fachs und auch wenn er einigen Leuten wohl mal wieder zu hoch klingen wird, wird niemand leugnen, dass er ein kraftvolles, durchdringendes, aber auch gefühlvolles Organ besitzt, weit entfernt von den gewöhnlichen Fistelstimmchen seiner italienischen Kollegen.

“A World Full Of Grey” klingt stilistisch ähnlich wie der Vorgänger, d.h. man braucht auch hier wieder mehrere Durchgänge um alles zu verarbeiten, dennoch bleiben einzelne Refrains wie z.B. beim getragenen, kleinen Hit “Changes” oder dem Opener “Searching For Forgiveness” schon beim ersten Durchlauf kleben. Es macht außerdem einfach Spaß, sich in das Album reinzuarbeiten. Während mich viele Prog-Bands auf Grund notorischer Ideenlosigkeit nämlich einfach langweilen, merkt man hier, dass wahre Musikfreaks zu Gange sind und sich nicht mit halbgaren Ideen zufrieden geben, einzig die Produktion klingt etwas dünn und könnte mehr Druck vertragen. EYEFEAR sind sicherlich nicht jedermanns Sache, sie klingen nicht so fett und durchstrukturiert wie DREAM THEATER, nicht so druckvoll und orchestral wie SYMPHONY X und nicht so basisch und gleichzeitig experimentierfreudig wie PAIN OF SALVATION, sie wollen aber auch gar nicht so klingen und genau das ist es, was ich an ihnen schätze. Leute die mit klaren hohen Vocals über die volle Distanz klarkommen und auf komplexe, oftmals verschachtelte Songstrukturen stehen, sollten “A World Full Of Grey” in jedem Fall anchecken und auch wenn der Vorgänger mir ein kleines bisschen besser gefällt, weil einzelne Melodien noch etwas zwingender und spannender waren, empfehle ich das Album uneingeschränkt weiter! Schönes Cover übrigens…

Veröffentlichungstermin: 22.06.2007

Spielzeit: 51:37 Min.

Line-Up:
Danny Cecati – vocals
Con Papazoglou – guitar
Rob Gorham – bass
Sam Giacotto – keys
Zain Kimmie – drums

Produziert von Band
Label: Dockyard 1

Homepage: http://www.eyefear.com

Email: eyefear@hotmail.com

Tracklist:
01. Searching For Forgiveness
02. A World Full Of Grey
03. Changes
04. Lost Within
05. Moments
06. The Eyes Tell No Lies
07. Whispers Of The Soul
08. Haunted Memories
09. Breathe Again
10. Searching For Forgiveness (Radio Edit)

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