Dass es hier verdächtig nach OPETH riecht wird nicht erst klar, wenn Essays In Rhyme On Passion & Ethics im CD-Player landet. Bandname, Albumtitel, das Fake-Travis Smith-Cover, alles deutet auf eine Schnittmenge aus Death Metal und Progressive Metal hin, mit langen Songs und allem, was dazu gehört. ETHEREAL BLUE, die sich lustigerweise nicht nach einem OPETH-Song, sondern nach einem von ON THORNS I LAY benannt haben, geben dennoch ihr Bestes, mit ihren sechs ausufernden Stücken spannende Unterhaltung mit Tiefgang zu bieten. Aber nicht nur die schwedische Band hat es ETHEREAL BLUE angetan, die Einflüsse reichen bis hin zu AMORPHIS, NAHEMAH und sogar den MOONSPELL der letzten Jahre.
Zwischen Still Life, Eclipse, Night Eternal und The Second Philosphy zeigen sich ETHEREAL BLUE sehr selbstbewusst, spielen zwischen komplexen, heftigen Teilen und aufgeblasenem Progressive Metal und Gothic Metal ihre Songs, die leider hauptsächlich durch ihre Verkopftheit auffallen und weniger durch einen mitreißeneden Charakter. Essays In Rhyme On Passion & Ethics ist wirklich gut gespielt, hat starke Instrumentalarbeit und abwechslungsreichen, in allen Bereichen reifen Gesang parat, aber die richtig guten Songs mit packenden Wendungen, fordernden Songstrukturen und dem gewissen Etwas haben ETHEREAL BLUE nicht im Kreuz. Hier verläuft klar erkennbar für alle Hörer die Grenze zu den Vorbildern der griechischen Band.
Immer wieder lassen ETHEREAL BLUE in ihren sechs Songs den Hörer kurz aufhorchen, wie vor allem in Mother Grief, John Wood und The Letter. Hier beweisen sie, dass sie doch durchaus imstande sind, packendes Material zu schreiben. Nur das alles in entsprechende Songs zu verpacken, das schaffen ETHEREAL BLUE noch nicht. Immerhin beweist das Quintett Charakter, auch wenn sie zu überambitioniert für ihr schreiberisches Können agieren, und immerhin ist Essays In Rhyme On Passion & Ethics doch mehr, als nur ein schlichter OPETH-Klon. Wenn du gerne düsteren, bisweilen recht heftigen Progressive Death Metal hörst, kannst du ein Ohr riskieren, aber so wirklich umgeblasen wirst du eher nicht werden.
Veröffentlichungstermin: 29. November 2010
Spielzeit: 54:27 Min.
Line-Up:
Efthimis – Vocals
George – Guitars, Piano & Programming
Panos – Guitars
Miltos – Bass
Dimitris – Drums
Label: Casket Music
Homepage: http://www.etherealblue.org
MySpace: http://www.myspace.com/etherealblueband
Tracklist:
1. Mother Grief
2. Ethics
3. John Wood
4. Passion
5. The Letter
6. Goliadkin