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DOOMENTOR: Altar of Resurrection

Junge, Junge, manchmal bekommt man schon seltsame Sachen zugeteilt… DOOMENTOR aus Baden-Württemberg sind schon seit 2014 unterwegs und es handelt sich bei „Altar of Resurrection“ bereits um die dritte Full-Lenght, die im Eigenvertrieb erscheint und in der Promo-Version als CD-R(!) mit Filzstift-Beschriftung(!!), aber im Digipack ankommt. Leider ist das nicht das Einzige, was an dieser Platte nicht zusammenpasst…

Musikalisch gibt man „Black Occult Imperial Doom“ als selbstgeschaffenes Genre an. Leider ist die Musik weder Imperial noch Black oder gar Doom sondern vor allem so simpel und voller Allgemeinplätze, das ich kurzfristig dachte, es handelt sich um eine Parodie.

DOOMENTOR machen nach eigener Aussage „Black Occult Imperial Doom“

Sänger und Gitarrist CEREMONY MASTER und seine drei Mistreiter, die alle als DEAD MONK bezeichnet werden, setzen auf schlichten Heavy Metal mit epischem Anstrich, viel Pathos, mit viel Keyboards, die vermutlich eine an Horror-Filme erinnernde Atmosphäre schaffen sollen, dabei aber scheitern, vermischt mit etwas Black Metal der Marke DIMMU BORGIR in der Zylinder-Phase, dem leider die Boshaftigkeit abgeht.  Kreativität übrigens auch. Dazu kommt noch aggressiver Gesang, der eher hilflos als bösartig klingt, damit aber leider immer noch besser als der klägliche Klar-Gesang ist. Oder als die Riffs… oder die Songs….

Man könnte den Eindruck gewinnen, die Band hätte es sich zur Aufgabe gemacht, den möglichst simpelsten Song aus den möglichst abgedroschensten Riffs zu schreiben, der jemals auf eine CD-R gebrannt wurde.  Beispiel dafür: „Obsecrare Satanas“  Ein Song, in dem auf wundersame Weise Bombast aus Banalität erschaffen wird, nur noch übertroffen von den windschiefen Ahhoohhaahhohh-Chören und dem „unheimlichen“ Mittelpart. So was habe ich das letzte Mal Mitte der Achtziger in einem Jugendheim in der Eifel hören müssen. Den Namen der Band damals habe ich mittlerweile erfolgreich verdrängt.

Aber es geht noch schlimmer: „Carpathian Impalement“ klingt wie die Augsburger Puppenkisten-Version eines Black-Metal-Songs, zu dem eine Marionetten-Version von IMMORTAL mit klappernden Holzkiefern auf und nieder hüpft. Oder „Rise of the Emperor“ mit herrlichstem Angelripper-Englisch und Double-Bass-Hoppel-Riffs, die offenbar bei der ersten RUNNING WILD-Bandprobe aussortiert wurden und im Laufe der Jahrzehnte irgendwie den Weg nach Süddeutschland gefunden haben müssen. Und dann wieder die „Oohhoohooahhahhahaa-Chöre in „Spirit of the Elder Woods“… Alter, das könnt ihr doch nicht ernst meinen?

Kauz-Metal, super-authentisch, anti-kommerziell – oder einfach nur Unvermögen?

Aber vielleicht liegt genau hier auch das Problem. Offenbar meinen die das ernst. Und ich bin mir sicher, dass es eine große Gemeinde von Fans gibt, die das hier total abfeiern wird, als supertollen Kauz-Metal und als super-authentisch, anti-kommerziell und was weiß ich. Dem kann ich leider nicht folgen. Einfallslosigkeit und musikalisches Unvermögen als Kauzigkeit hochzujazzen ist dann letztlich eine Ausrede für alles. Und dann kann man dieses Review hier als Geschreibsel eines neidischen Nichtsnutz abtun, der einfach nicht trve genug ist,  um den wahren Metal zu verstehen.

Wenn es sich um auf dem Dachboden gefundene Aufnahme einer Demo-Band aus dem Jahr 1983 handeln würde, könnte ich dem zu mindestens aus zeithistorischem Interesse noch was abgewinnen, aber als neue Platte einer aktuellen Band kann ich das leider nicht ernst nehmen. Immerhin ist die Produktion recht gut gelungen. Aber das war es dann auch.

Label: Eigenproduktion

Release Date: 24.01.2020

Line-Up:
Ceremony Master – Guitar & Vocals
Dead Monk – Drums
Dead Monk –  Bass
Dead Monk – Guitar

Tracklist:
1. Into the Night
2. Obsecrare Satanas
3. Phenomena
4. Flamepire
5. In Lucifer´s Name
6. Carpathian Impalement
7. Old Cold Fever
8. Rise of the Emperor
9. Spirit of the elder Woods
10. Aegirs Gold
11. The Sceptre
12. Grave on the Hill
13. Misery of the Black Angel

https://doomentor.bandcamp.com/album/altar-of-resurrection

https://www.facebook.com/doomentorcoven/

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