DISASTROUS MURMUR: Marinate Your Meat

So richtig an mich ging diese Band noch nie. Das hat sich auch mit "Marinate Your Meat" nicht geändert.

So richtig an mich ging diese Band noch nie. Das hat sich auch mit Marinate Your Meat nicht geändert. Für Fans dürfte die lange Ruheperiode Grund genug sein, sich den neuen Longplayer unkritisch reinzupfeifen. Mit Martin Schirenc von PUNGENT STENCH haben sich die Österreicher an die Aufgabe gemacht, ihren Sound endgültig reif für das neue Jahrtausend zu machen. Oder eben auch gerade nicht. Denn was hier aus den Boxen tönt ist natürlich Old-School wie er im Buche steht. Eine furztrockene Produktion bildet die Grundlage und dazu schädeln sich DISASTROUS MURMUR überraschend thrashlastig durch die Platte. Surrende Gitarrenriffs, tackernde Schlagzeugbeats, eine rauchige Stimme, viel Thrash und viel Groove, ergänzt durch Soli und vergoldet mit den typischen gefährlichen Texten.
Mir fehlt hier der Saft. Und zwar in allen Belangen. Das geht bei der sandigen, drucklosen Produktion los und hört beim lieblos gestückelten Songwriting auf, das auch die Soli nicht mehr großartig auflockern können. Und, dass mich so ein lyrisches Konzept nicht vom Hocker haut, dürfte auch hinreichend bekannt sein. DISASTROUS MURMUR sind in den Achtzigern stehen geblieben, aber das ist nicht der Grund, warum man Marinate Your Meat nicht braucht. Der Grund sind die neun ermüdenden Songs, die in einigen lichten Momenten vielleicht durchschnittliches Death/Thrashniveau erreichen, meistens aber eher langweilen. Hier fehlt das, was auch frühe PUNGENT STENCH ausgemacht hat, nach denen man das ein oder andere Mal klingt: Eine sympathische eigene Note, ein Augenzwinkern, etwas wirkliche Lyrik, die über Wortkonstellationen wie den Albumtitel und Songtitel wie Splatter Is Better, Disaster, Destruction and Doom oder Daily Toilet Torturing hinausgeht. 18 Jahre Bandgeschichte hört man aus diesem Album jedenfalls genauso wenig heraus, wie eine 4 1/2 Jahre lange Schaffensphase. Vielleicht kann man DISASTROUS MURMUR einfach nur lieben oder hassen. In seiner jetzigen Form ist dieses Album für mich jedenfalls nur eins: 80er Jahre Fahrstuhlmetal. Mit Tendenz zum Rollstuhl, könnte man sagen, wäre man ein wenig gemein.

Veröffentlichungstermin: 31. 03. 2006

Spielzeit: 37:46 Min.

Line-Up:
Elmar Warmuth – Guitars & Vocals
Florian Kranz – Bassguitar
Manfred Perack – Drums
Michael Unterweger – Guitar

Produziert von Martin Schirenc

Homepage: http://www.disastrousmurmur.at

Tracklist:
01. Splatter Is Better
02. Bondage Balls And Cock Dissection
03. Just A Wound
04. Toxic Trap
05. The Call
06. Disaster, Destruction and Doom
07. Daily Toilet Torturing
08. Fecal Overdose
09. Twenty Bodies

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