Es dauerte ein paar Durchläufe, bis ich völlig losgelöst von der Erde (Warum hab ich jetzt nur einen Ohrwurm?) „Transcendence“ in voller Pracht erfahren konnte. Ja, ich spreche die Wahrheit. „Truth“, die Neueinspielung vom Album „Infinity“ passt als Opener wie das Räucherstäbchen zur Esoterikparty. Hallelujah! Hallelujah!
Ein Fehler wäre es definitiv gewesen, „Failure“ nicht auf die Platte zu nehmen. Die erste Single hat alles, wofür „Transcendence“ als ganzes steht: Eingängigkeit, Leichtigkeit, Schwermut, Hoffnung.
„What I tried to do with this records was make something beautiful because the world is so ugly right now“, sagte Devin in einem Interview.
Es ist keine geheime Wissenschaft, immer höher zu streben und in den Sternen zu transzendieren – biete Dein Licht an, und die Welt wird wieder ein schöner Ort. Das wünsche ich mir von euch da draußen, von ganzem Herzen. Ich geh jetzt feiern, bis unter die Haut.
So, nachdem nun alle Liedtitel bis hierher untergebracht sind, will ich noch ein wenig zu den weiteren Highlights neben „Failure“ kommen. Meine Damen und Herren („und alle dazwischen und außerhalb“), kniet nieder vor „Higher“. Der beste DTP-Song seit geraumer Zeit! Man fühlt sich zurückversetzt zu „Terria“ Zeiten, als Devin noch gerne den Proghammer auspackte und gnadenlos um sich schlug.
„Transcendence“ lässt Dich völlig der körperlichen Welt entsagen.
„Transcendence“, der Titeltrack, lässt Dich dann völlig der körperlichen Welt entsagen, wobei zwar der Chor auf den Boden hält, aber Anneke Van Giersbergen Deine Seele auf die Reise zu den Sternen nimmt.
Mit „Offer Your Light“ schwelgen wir dann ein wenig in seeligen Strapping Young Lad Welten, wenn auch ohne Chaos und finalem Arschtritt. Ein straighter Banger, bei dem sich Devin’s und Anneke’s Stimme perfekt ergänzen. Wieder einmal. Mich würde doch glatt interessieren, wie sich der eine oder andere SYL Song in diesem Gewand anhört.
Auch an den restlichen Songs gibt es nichts zu mäkeln. Und wie oben geschrieben, kann man „Transcendence“ in den ersten paar Durchläufen als „nur ein weiteres DTP Album“ abtun, aber dem wird die Scheibe wirklich nicht gerecht, da es in jedem einzelnen Lied wunderschöne Passagen zu entdecken gibt. Sogar das Ween Cover „Transdermal Celebration“ fügt sich hier als Abschluß gut ein.
Devin hat diesmal den Kontrollfreak zurückgestellt, seine Bandmitglieder als Teil des Teams angesehen und das Album mit Adam „Nolly“ Getgood von Periphery zusammen produziert, was „Transcendence“ sehr gut steht.
Legt euch hin, Kopfhörer auf, und werdet eins mit dem Universum.
Ich transzendiere nun weiter.
Veröffentlichungsdatum: 09.09.2016
Spielzeit: 64:16
Devin Townsend Project „Transcendence“ Tracklist
01. Truth
02. Stormbending
03. Failure
04. Secret Sciences
05. Higher
06. Stars
07. Transcendence
08. Offer Your Light
09. From the Heart
10. Transdermal Celebration (Ween cover)
Devin Townsend Project is:
Devin Townsend – guitars, vocals, bass, keyboards, programming
Dave Young – guitars, keyboards
Brian Waddell – bass
Ryan Van Poederooyen – drums
Mike St-Jean – keyboards
auch mit dabei:
Anneke van Giersbergen – vocals
Ché Aimee Dorval – vocals
Label: Inside Out
Mehr im Netz:
https://devintownsend.bandcamp.com/album/transcendence-deluxe-edition
https://hevydevy.com/transcendence-documentary/
https://hevydevy.com/