Eigentlich zeugt es nicht von gutem Stil, bei einer Eigenproduktion über den Sound herzuziehen. Aber: Wenn etwaige Klangschwächen das an und für sich solide bis gute Gesamtbild einer Veröffentlichung beträchtlich trüben, kann entsprechender Hinweis nicht außen vor bleiben. Pronto, hier ist er also: Der Sound des 2001er Demos von DETONATOR ist leider entsetzlich unausgewogen und geht klar zu Lasten der Vocals, die in den ersten beiden Songs hier und da gerade mal noch zu erahnen sind. Weit im Vordergrund stehen die (etwas zu verzerrten) Gitarren, während die Niederfrequenzen von Bass und Drums reichlich diffus im Untergrund schwelen. Schade, denn musikalisch haben DETONATOR durchaus einiges zu bieten, vorausgesetzt man kann sich für harten, technisch versierten Bay Area-Thrash begeistern. Eben jenem widmet sich die Eisenhüttenstädter Band ebenso inbrünstig wie gekonnt, und setzt zwar weniger auf melodische Schnörkel, dafür aber auf abwechslungsreiche Songstrukturen. An spielerischer Kompetenz – soviel kann man trotz der eklatanten Produktionsmängel erahnen – fehlt es nicht, und songwriterische Substanz ist fraglos vorhanden, wie vor allem ‘Adrenalin’ und ‘Cross-Purposed God’ belegen. Nur mit diesem Sound wird man selbst in der derzeit grassierenden Thrash-Renaissance keinen Blumentopf gewinnen können. Gibt aber schlimmere Schicksalsstreiche: Eine gute Produktion kann man kaufen, Talent hingegen nicht. A propos kaufen: Bei Erwerbs-Interesse bitte an Dahilo Garbe, Glogower Ring 22, 15890 Eisenhüttstadt wenden.
Spielzeit: 17:34 Min.
Line-Up:
Micha Breuer – Vocals
Dahilo Garbe – Guitars
Daniel Klappenbach – Bass
Mathias Gutschmidt – Drums
Produziert von Thomas Bittmann & Iris
Label: Eigenproduktion
Tracklist:
Dead World
Adrenalin
Victims Fall (Instrumental)
Cross-Purposed God