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DEIFECATION: Reciprocreation

Über DEIFECATION braucht man nichts zu schreiben, was das Cover nicht aussagen könnte. Dachte ich…

Ja, es gibt sie, die abartigen Cover, die brutalen Gore-Maniacs, die blutigsten Gelage, die man sich vorstellen kann. CANNIBAL CORPSE haben sie, GOREROTTED, AVULSED und tausend andere ebenso. Aber das Artwork von Reciprocreation ist in seiner dümmlichen Stumpfheit und grenzenlosen Primitivität wahrlich eine Krönung dieser unheiligen Früchte, ein Tribut an den schlechten Geschmack schlechthin. Wenigstens sind DEIFECATION so ehrlich und schreiben gleich auf das Cover, dass es hier Childish Lyrics gibt. Die Musik dazu kann man sich jetzt ausmalen, sie dürfte niemanden überraschen. Dazu sei aber gesagt: DEIFECATION sind weder so schlecht wie ihr Cover, noch so brutal, wie man aufgrund dessen vermuten könnte. Vielmehr haben die Niederländer im Old-School Death Metal ihr Zuhause gefunden, den sie auch gar nicht mal schlecht darbieten. Solider Todesstahl amerikanischer Prägung, der auch mal einen Blick nach Schweden wirft und zudem mit netten CARCASS-Einflüssen aufwarten kann, findet auf Reciprocreation statt. Nichts neues unter der Sonne, aber immerhin eine hübsche Kurzweil für zwischendurch. Der Sound geht mehr als in Ordnung und treibt die Untaten der Enscheder Häcksler entsprechend voran, die Songs bieten von schnellen Hackebeil-Parts, bis hin zu groovigem Midtempo die ganze Palette, bevorzugen es aber anscheinend eher, ihre Schweinereien zu treibendem, stampfendem Kopfnickertempo zu verbreiten, um dann sporadisch Ausflüge in heftigere Schlachter-Passagen zu unternehmen.

Ein altbewährtes Schema also, auf das DEIFECATION setzen und eines, das immer noch problemlos aufgeht, ohne (oder wahrscheinlich auch gerade ohne) jegliche Innovation freisetzen zu müssen.

Was lernen wir daraus? Ein grottenschlechtes Cover kann Nach- und Vorteile haben. Der Nachteil, dass man ebenso grottenschlechte Musik dahinter erwartet entpuppt sich dann nämlich auch direkt als Vorteil, wenn man seine Erwartungen in einer positiven Überraschung untergehen sieht. Die Lyrics selbst entpuppen sich sogar als so kindisch und klischeehaft, dass es schon fast wieder an Satire grenzt, was unsere europäischen Nachbarn da fabrizieren.

Reciprocreation jedenfalls macht durchaus Laune. Auch wenn die Kompositionen stellenweise etwas zur Mittelmäßigkeit neigen finden sich doch einige gute Songs auf der Scheibe, die zwar nicht vergoldet gehören, aber dennoch eine Legierung bilden, die jedem Old-School-Fan die Venen zum pulsieren bringen dürfte.

Die CD kann man für 8 Euro bei www.unstoppablemedia.com bestellen.

Veröffentlichungstermin: September 2004

Spielzeit: 35:46 Min.

Line-Up:
Willem – Vocals

Jan – Guitars

Iwan – Guitars

Marijn – Bass

Stuif – Drums

Produziert von DEIFECATION und Pascal Atena
Label: Unstoppable Media

Homepage: http://deifecation.cjb.net

Email: deifecation@alleenvoorkinderen.nl

Tracklist:
01. The Abusement Park

02. Minor Defect

03. Fetushistic Ectopikleptomaniac

04. Dystopian Anthropotagonism

05. Hysterical Hysterectomy

06. Triggerhappy Childmolester

07. Fountain Of Youth

08. Wombraider

09. Babybrutaliser

10. Down The Slide, Up The Plate

11. Found At The Playground

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