DEAD FREDDIES: Electric Freddieland

Das elektronische Land der Freddies hat auch verzerrten Gitarren eine Aufenthaltserlaubnis erteilt, was der im Gothicbereich angesiedelten Musik sehr gut zu Gesicht steht.

Etwas kreativer als der seltsame Bandname klingt zum Glück die Musik des Quintetts. Das elektronische Land der Freddies hat auch verzerrten Gitarren eine Aufenthaltserlaubnis erteilt, was der im Gothicbereich angesiedelten Musik sehr gut zu Gesicht steht. Bereits der Opener Liaison Egocentrique besticht durch eine düstere Atmosphäre, auch wenn der Mittelteil mit Das ist die Macht allerrr Trrriebe in mirrr eine äußerst durchsichtige, unpassende Anbiederung an die Kollegen von Rrrammstein enthält. Godz weiß mit monotonem und dadurch beinahe hypnotischem Gothicrock zu gefallen, und Ice Age fasziniert durch eine seit den seligen Merry Thoughts nicht mehr so gehörte, perfekte musikalische Umsetzung einer Klage über arktische Gefühlskälte. Ein ganz großer Song!

Leider können die Herren nicht über die komplette Spielzeit den roten Faden in der Hand behalten, so daß sie sich gelegentlich in unpassende musikalische Gebiete verirren. Am akzeptabelsten klingen in diesem Outback des Freddielandes noch das an Ministrys Geniestreich Jesus Built My Hotrod erinnernde Law und die experimentelle Blueseinlage bei Last Big Bang. E-Smog hingegen ist zwar gut tanzbar und könnte bei entsprechender Lautstärke in einer Schwarzkitteldisko durchaus ähnliche Durchschlagskraft wie einige Tracks von Cobalt 60s Elemental-Album entwickeln, paßt aber nur bedingt in den Kontext. Ähnlich verhält es sich beim gleich in zwei Ausführungen vorhandenen Berlin By Night: Die DEAD FREDDIES wollen ein zu großes musikalisches Territorium auf einmal abdecken, wodurch das Album einiges an Kompaktheit einbüßt. Dennoch, wer elektronisch angehauchten Gothicmetal mag, sollte einen Trip ins Freddieland durchaus in Erwägung ziehen. Zu buchen über die Website der Band, falls die CD nicht im Sortiment eures Plattenhändlers auftauchen sollte.

Spielzeit: 56:12 Min.

Line-Up:
Gerald Wagner – Gesang

Raymond Ebert – Gitarre

Arno Koch – Bass

Michael Dieckhoff – Schlagzeug, Programming

Dirk Faehling – Keyboards, Programming

Produziert von Jim Voxx & DEAD FREDDIES
Label: UMAP/Discomania

Homepage: http://www.deadfreddies.de

Tracklist:
Liaison Egocentrique

Headcrash

Berlin bei Nacht

Ice Age

E-Smog

Law

Final Rendezvous

Godz

Love Addicted

Berlin By Night

Last Big Bang

Sledgehammer

Real Doll

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