Sie bereiten mir Kopfzerbrechen, die vier Musiker aus Halle, die seit 1992 in der deutschen Musiklandschaft unterwegs sind. Nicht weil sie schlecht wären, sie sind einfach viel zu originell. Frechheit, denn jetzt liegt es wieder an mir ihren hauseigenen Stil – den DAYS OF GRACE als Free Doom anpreisen – zu umschreiben.
Versuchen wir es mal so: Stellt euch vor UNDERTOW treffen auf SEPULTURA und PRO PAIN und ihr habt eine ungefähre Ahnung von dem, was euch erwartet. Ganz unlogisch klingt diese Zusammensetzung nicht, und nicht nur in der Theorie funktioniert dieser Mix. Die Musikalische Bandbreite von DAYS OF GRACE ist beachtlich, die Verschmelzung der Stilrichtungen ergibt ein homogenes Gesamtbild, selbst wenn sich kleine Jazz-Einsprengsel wie im Titelsong, noisiges wie in B. or G. oder auch Nu Metal-Kompatible Strophen wie in Secret War wieder finden.
Es funktioniert so gut, da man einfach hört, dass der Vierer hervorragend eingespielt ist und sich die Musiker ihre Stärken selbst sehr gut kennen. Ansonsten gäbe es keine hervorragenden Songs wie den Opener Stuck State, der ein wenig nach BLOODLET klingt (Sänger Peter kommt mit seiner Stimme Scott Angelascos übrigens ziemlich nahe) oder das fies ankriechende Chosen View. DAYS OF GRACE haben mit Unio Mystica eine kleine Perle veröffentlicht, mit der im Gepäck es nicht schwer werden dürfte, Freunde genreüberschreitender Musik zufrieden zu stellen. Wenn ihr euch den Longplayer aneignen wollt, schreibt den Jungs am besten eine Email, für 10 € zuzüglich Porto und Verpackung ist der klasse Silberling zu erwerben.
Spielzeit: 41:47 Min.
Line-Up:
Peter – Vocals, Guitars
Qno – Guitars, Vocals
Steffen – Bass
Frank – Drums
Label: Eigenproduktion
Homepage: http://www.daysofgrace.de
Email: daysofgrace@gmx.de
Tracklist:
1. Stuck State
2. One Voice
3. Secret War
4. Chosen View
5. Spoken Words
6. One Eyes King
7. Shades
8. Unio Mystica
9. The Game
10. B. or G.
11. Flaming Raid