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DAWNSIGHT: A Red Sun Rising

Sehr angenehmer Heavy Metal der Traditionellen Sorte, der mit einer deutlich folkloristischen Schlagseite in der Melodieführung versehen wurde. Ein sehr feines erstes Lebenszeichen, das durch seine Songs überzeugt.

Es wäre ja eigentlich schon fast interessant, mal statistisch zu erfassen, wie oft die Bands IRON MAIDEN, BLIND GUARDIAN oder ICED EARTH in diversen Infoschreiben, vor allem deutscher Acts als Referenzen genannt werden…und in den seltensten Fällen werden die so aufgebauten Erwartungen erfüllt. Derartiges zu tun, könnte fast so klug sein, wie einem positiv gemeinten Review in den ersten Zeilen eine gewisse negative Schlagseite zu verpassen, wie es gerade eben ebenfalls geschehen ist.

Verdient haben DAWNSIGHT meiner Meinung nach beides nicht…man sollte sich von den selbst gewählten Vergleichen also nicht zu sehr in die Irre führen lassen, es wäre von der Natur der Sache her auch zu viel verlangt, wenn eine gerade mal drei Jahre alte Bands mit derartigen Topacts mithalten können. Dafür dass es DAWNSIGHT allerdings erst seit 2001 gibt, wirkt die Musik dieser Band wirklich sehr reif und durchdacht und es ist schön, dass man auch mal wieder das Gefühl bekommt, dass eine Band nicht übereilt irgendwelche Stücke auf die Welt loslässt, sondern darin auch einiges an Arbeit investiert hat. Mit A Red Sun Rising bietet man sehr angenehmen Heavy Metal der Traditionellen Sorte, der mit einer deutlich folkloristischen Schlagseite in der Melodieführung versehen wurde und wenn ich schon mit großen Vergleichen daher kommen soll, dann würde ich für meinen Teil eher den Einfluss von THIN LIZZY und der NWOBHM in der Musik entdecken, als den von einer rifforientieren Powermetalband wie ICED EARTH. Spektakulär sind DAWNSIGHT dabei absolut nicht, dafür aber sympathisch bodenständig und songorientiert. Sänger Daniel Marz ist da für mich geradezu als Beispiel prädestiniert, wie die Musik von DAWNSIGHT auf mich wirkt – das ist kein Göttersänger, der einem mit einer unglaublichen Ausdrucksstärke vier Oktaven rauf und runter trällert! Daniel scheint sich darüber aber auch voll bewusst zu sein und konzentriert sich auf seine Stärken, anstatt sich Dinge abzuverlangen, für die seine Stimme gar nicht geschaffen ist. Und genau das funktioniert: er drückt mit seinen etwas folkigen Gesangslinien den Stücken seinen Stempel auf und diese bleiben dann auch im Ohr hängen – das ständig wiederholte oh let it rain, let it rain von Drowning Tears hat man noch stundenlang im Kopf, ohne dass es einem zuwider wird – die große Gefahr, wenn man Refrains eher einfach strickt, DAWNSIGHT haben diese aber sehr gut gemeistert. Die sanften Akustikklänge funktionieren wunderbar mit den MAIDEN-artigen Gitarrenleads in den Songs, der leichte Hang zu epischen Kompositionen sind nicht zu dick aufgetragen…A Red Sun Rising ist einfach in sich sehr stimmig geworden und macht Spaß. Feine Mini, ganz ehrlich, egal ob treibend im Gallopptempo oder balladesk mit Akustikgitarren!

Bekommen kann man diesen 22-minütigen 4-Tracker im Übrigen über die Bandhomepage für läppische 5 Euro zzgl. Versandkosten.

Veröffentlichungstermin: Oktober 2003

Spielzeit: 21:27 Min.

Line-Up:
Daniel Marz – Vocals

Pat Lienert – Guitar

Mathis Pfaff – Bass

Chris Knaf – Guitar

Marten Niehaus – Drums

Produziert von Chris Knaf
Label: Eigenproduktion

Hompage: http://www.dawnsight.de

Tracklist:
1. Drowning Tears

2. The Devil in Me

3. Without a Sign

4. Farewell, my Friend

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