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DAMIEN: OMG…We Survived A Horror Movie

Im Prinzip solider Metalcore, der sich mit seinen uninspirierten Gesangslinien selbst ein Bein stellt.

Ein geschickter Weg, sich vom restlichen Markt effektiv abzugrenzen, ist ein thematisches Konzept, das stringent durchgezogen wird. So haben sich ALESTORM etwa dem Seeräubertum verschrieben und LORDI laufen gar vollständig in Monstergewandung auf. Die Pfaffenhofener von DAMIEN versuchen sich ebenfalls am Horror-Genre, orientieren sich allerdings eher in Richtung Nerd-Ecke. Das lässt nicht nur der stupide Titel “OMG…We Survived A Horror Movie” durchschimmern, auch die Songs sind nahezu ausschließlich nach Horrorfilmklassikern benannt. Dass der Plan im Endeffekt nicht ganz so aufgeht wie gewünscht, hat mehrere Gründe, von denen das etwas erzwungen wirkende Konzept nur der kleinste ist.

Gemessen an seinen Eckpfeilern steht “OMG…We Survived A Horror Movie” gar nicht so schlecht da. Der Metalcore, den DAMIEN in Anlehnung an AS I LAY DYING und vielleicht älteren ATREYU zusammenbrauen, ist für sich durchaus solide und kann, wenngleich überraschende Momente sich in Grenzen halten, mit “Rape And Revenge”, “Wes Craven” und “Night Of The Living Dead” ein paar gute Nummern verzeichnen. Vor allem die Gitarren sorgen mit gelungenen Leads und Riffs für eine Reihe von durchaus überzeugenden Parts.

DAMIEN geizen mit eigenen Ideen, können aber brauchbares Material schreiben

Leider vermag aber das Frontergespann aus Shouter Markus und Sängerin Jeanette diese Grundlage nicht entsprechend zu nutzen. Während Ersterer zwar wenig markant noch eine akzeptable Leistung abruft, lässt der emotionslose und monotone Klargesang den Großteil der Stücke abstürzen. Es ist ja nicht so, als ob sie die Töne nicht treffen würde, allerdings sind die Gesangslinien durchweg langweilig, wenig variabel und sich allesamt viel zu ähnlich, weshalb der Cleangesang schnell auf die Nerven geht. Dass das für einen ruhigen, von der weiblichen Singstimme getragenen Track wie “Monsters Ball” der Todesstoß ist, muss wohl nicht betont werden. Auch “People Under The Stairs” mit seinen gesprochenen Passagen, “Prom Night” sowie das generische “Last House On The Left” fallen deswegen deutlich ab.

Immerhin können sich DAMIEN zum Schluss mit “When A Stranger Calls” wieder aufrappeln und kriegen doch noch einen netten Refrain auf die Reihe. Dieses chronische Auf und Ab ist bezeichnend für “OMG…We Survived A Horror Movie” und vermutlich sogar für die Formation selbst. Die Bayern geizen vielleicht mit eigenen Ideen, können aber brauchbares Material schreiben, wenn sie denn wollen. Nur gelingt dies auf ihrem Debüt in punkto Gesangslinien bislang bestenfalls zum Teil, weshalb im Metalcore für Horrorfans die Italiener von STIGMA nach wie vor die Anlaufstelle Nummer eins sind.

Veröffentlichungstermin: 01.07.2010

Spielzeit: 42:10 Min.

Line-Up:

Markus Rist – Vocals
Jeanette Koban – Vocals
Michael Cap – Guitars
David Aps – Guitars
Michele Köhler – Bass
Peter Reiter – Drums

Produziert von Daniel Konold
Label: Fear The Crowd

DAMIEN “OMG…We Survived A Horror Movie” Tracklist

01. The Rules To Survive (Intro)
02. An American Haunting
03. Night Of The Living Dead
04. Wes Craven
05. Prom Night
06. Halloween
07. People Under The Stairs
08. Last House On The Left
09. Monsters Ball
10. Rape And Revenge
11. Team Winchester
12. When A Stranger Calls
13. Eden Lake

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