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CHAPTER SEVEN: Metamorphosis [Eigenproduktion]

Die ansprechende Eigenproduktion der Luzerner Musiker bietet angenehm zu lauschenden Power Metal.

Aus dem Schweizer Luzern erreichte uns das Eigenproduktions-Album der Power Metal Band CHAPTER SEVEN. Wenngleich die Band seit 1999 besteht und eigentlich erst ab 2001 mit einem beständigen Lineup arbeiten kann, sind einzelne Bandmitglieder wahrlich keine Grünschnäbel. Da kommen in den individuellen Biografien Namen wie MESSIAH (Patrick Hersche) oder INFINITE DREAMS (Sandro Huwiler) zum Vorschein, die der Band zumindest nach außen hin eine gewisse Reife attestieren. Denn man hat als Hörer schon das Gefühl, als würden die Eidgenossen wissen, wie man Musik schreibt, die Instrumente bedient und den Sound auch anständig abmischt. Doch trotz dieser erfahrungsbedingten Professionalität fehlt mir bei Metamorphosis das letzte Quäntchen Erlebnisfaktor.

Das fängt gleich bei Catch 22 an, das den Hörer ohne Einleitung gleich mit der ersten Strophe ins kalte Wasser wirft. Von dem ansonst guten Song wird man demnach schlicht und ergreifend überrumpelt. Auch in weiterer Folge gibt es kaum einen Song, bei dem sich positive und negative Eindrücke nicht die Hand geben würden. So ist der Refrain bei Silver Moon schon mal ziemlich kitschig, während der Song allerdings auch mit einem guten Gitarrensolo-Auftritt aufwarten kann. Auch When Angels Bleed zeigt durch seinen verschiedenen Songstrukturen gute Ansätze im Songwriting, doch ist er in der eingespielten Umsetzung zu wenig griffig, um bewegende Momente hervor zu rufen.

Allgemein ist festzustellen, dass CHAPTER SEVEN seine stärksten Momente dann haben, wenn sie sich von ihrer ruhigeren Seite lösen und geradlinig nach vorne spielen, wie etwa in Beyond Ordinary Eyes. Doch auch das geht nicht ganz ohne Tadel, scheint doch die Stimme Sara Runcos für diesen aggressiveren Sound nicht geschaffen zu sein. Vor allem auch deswegen, weil sie zu wenig Abwechslung in ihren Gesang bringt, so dass die Vocals immer gleich klingen, egal ob es sich um balladeske Passagen oder rockigere Teile handelt. Der Versuch diesbezüglich etwas variantenreicher zu klingen, wird schließlich in How Sick, Mary? gestartet, das auf den bekannten Growl-Einsatz bei femalefronted Bands setzt und meines Erachtens ausbaufähig wäre.

Im Endeffekt ist Metamorphosis ein handwerklich brav gemachtes Album geworden, dem eine professionelle Produktion zu Grunde liegt. Doch stellt gerade dieses Wörtchen brav einen Stolperstein dar, indem die Lebhaftigkeit gebremst wird.

Veröffentlichungstermin: 21.04.2005

Spielzeit: 54:01 Min.

Line-Up:
Ralph Bachmann – Drums

Marco Huwiler – Guitars

Sara Runco – Vocals

Sandro Huwiler – Keyboards

Patrick Hersche – Bass

Produziert von CHAPTER SEVEN

Homepage: http://www.chapterseven.ch

Email: info@chapterseven.ch

Tracklist:
1. Catch 22

2. When Angels Bleed

3. Beyond Ordinary Eyes

4. Silver Moon

5. Images Of Time

6. Ocean Of Hope

7. Fading Pictures

8. How Sick, Mary?

9. Lost Years

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