Was freute ich mich im Vorfeld auf das Debütalbum „Divine“ von BLINDED COLONY. Vorab hatte ich mal in einen Teaser der Scheibe reingehört und dieser klang komischerweise recht vielversprechend.
Die Ernüchterung folgte, als mir die komplette Promo der Schweden vorlag. Erwartet hatte ich aufgrund der genannten Hörprobe, knackigen und eigenständigen melodic Skandinavien-Death Metal. Jedoch kam alles anders als gedacht. Ich weiß, das Denken soll man den Pferden überlassen, denn die haben den größeren Kopf. Sorry, wieder zurück zum Thema.
BLINDED COLONY sind in gewisser Weise schon dem melodischen Todesblei zuzuordnen, allerdings kommt bei der Band noch ein großer Touch der MarkeSENTENCED hinzu. Das heißt, BLINDED COLONY versuchen in die übermelodischen Nummern eine Prise Depri-Metal einzubringen. Jedoch passt dies in diesem Fall irgendwie nicht richtig zusammen. Tempomäßig variiert das Quintett ordentlich, auf Dauer wiederholen sie sich aber in den Arrangements. Meist mit sehr melodischen Gitarrenleads ausstaffiert und einem Sänger, der sich nicht so recht entscheiden kann, ob er nun melodischen singen oder eher grunzen soll (im Endeffekt ist es ein Mix aus beiden Stilen), bleibt keiner der neun Tracks im Ohrmuschelkanal hängen. Jeder Melodiebogen, jedes Riff und auch die Songstrukturen hinterlassen den Eindruck schon irgendwo anders gehört worden zu sein.
Zurück bleibt für mich ein fader Eindruck und „Divine“ reißt mich nicht wirklich aus den Schuhen. Letztendlich ein fehlgeschlagener Versuch auf den Pfaden von SENTENCED und CEMETARY zu wandeln.
Veröffentlichungstermin: 06.10.2003
Spielzeit: 36:41 Min.
Line-Up:
Niklas Svensson – vocals
Tobias Olsson – guitars
Johan Blomström – guitars
Roy Erlandsson – bass
Staffan Franzén – drums
Label: Scarlet Records
Hompage: http://www.blindedcolony.com
Tracklist:
Contagious Sin
Thorned & Weak
Legacy (Slaves In The Name Of Christ)
Selfobtained Paranoia
Lifeless Dominion
Discrown The Holy
Kingdom Of Pain
Demoniser DCLXVI
Anno Domini 1224