Wer zuviel Zeit hat und sich häufig über dies und jenes Gedanken macht, könnte unter Umständen auf folgende Frage stoßen: Hätten THE GATHERING ihren Meilenstein Mandylion in diesem Jahr veröffentlicht und nicht vor knapp 10 Jahren, wie hätte er dann geklungen? BEYON-D-LUSION aus Frankreich liefern eine Möglichkeit, doch sollte man sie nicht darauf reduzieren.
Die Debüt-Mini beinhaltet vier sehr unterschiedliche Songs, die aber einen Kern besitzen und um den sich die Musik aufbaut. Will heißen knusprige Riffs und bombastische Keyboards bieten das Grundgerüst für die sehr variable Stimme von Sängerin Alexandra Bernard, die sehr kraftvoll und selbstbewusst, aber leider hier und da auch nach NIGHTWISH und Konsorten klingt. Davon abgesehen beherrscht sie all diese Stilistiken sehr gut, egal ob es rauher Gesang oder sinnliche Vocals sind. Alexandras Stimme ist das wichtigste Werkzeug um den Songs Tiefgang und Abwechslung zu geben, da in Sachen Gitarren bis auf Into the Maze nicht viel Interessantes los ist. Dafür sind gerade die beiden abschließenden Songs durch die Keyboards sehr interessant und anspruchsvoll.
BEYON-D-LUSION bieten mit ihrem ersten Lebenszeichen nicht besonders viel Neues, aber wärmen dafür Bewährtes gut auf. Die vier Songs geben einen guten Eindruck über die Band und zeigen, dass sie Potenzial haben. Dies beruht allerdings hauptsächlich auf Alexandra, denn ohne ihre Stimme wäre die Mini eher langweiliger Durchschnitt geworden. An kompositorischer Seite gibt es – das fantastische Into the Maze ausgenommen – also noch einiges zu tun, ihre Vorbilder, THE GATHERING liegen nämlich noch in weiter Ferne.
Veröffentlichungstermin: 26. Juli 2004
Spielzeit: 13:05 Min.
Line-Up:
Alexandra Bernard – Vocals, Lyrics
Mehdi Khadouj – Guitars, Keyboards
Gastmusiker:
Nicolas Courrier – Bass
Sébastien Rambaud – Drums
Céline Robergeot – Violon
Label: Adipocere Records
Homepage: http://www.beyon-d-lusion.com
Email: sangdivin@yahoo.fr
Tracklist:
1. Destitution
2. Out of My Grasp
3. Into the Maze
4. Orions (Ruins and Rise)