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AT THE GROVE: Infinity

Abwechslungs- und wendungsreich, dabei aber stets schlüssig: AT THE GROVE zeigt auf “Infinity”, dass instrumentaler Post Rock keineswegs nur Kopfarbeit erfordert.

Was nach schwerer Kost klingt, vertont AT THE GROVE mitunter in federleichter Weise: Die Frage nach dem Sinn des Lebens diskutiert „Infinity“ genauso wie die potenzielle Unendlichkeit des Seins – und das ganz ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Stattdessen orientiert sich das Ein-Mann-Projekt an den besten ihres Fachs, um Bilder und Geschichten allein durch die Musik greifbar zu machen. Anders als etwa bei RED SPAROWES oder LONG DISTANCE CALLING, die in “One Last Strugge Within” als Referenz dienen könnten, bleiben die Kompositionen aber meist knackig: Die Klanglandschaften tragen uns umgehend davon, als würde uns AT THE GROVE hinter jeder Ecke neue potenzielle Schauwerte zeigen wollen.

Das ist in mancherlei Hinsicht die große Stärke der Platte, denn obwohl zwischendurch eher klassisch angelegte Post-Rock-Nummern à la PG.LOST zum Tagträumen oder entrückten Dahinschwelgen einladen („In Search“), verfolgt „Infinity“ mitunter auch einen rifforientierten, ungleich rockigen Ansatz. Zu hören ist das im lebensfrohen „The Call“ oder dem ungezwungenen „The Fallen“, wo uns AT THE GROVE binnen Sekunden um den Finger wickelt. So abwechslungsreich wie das Leben selbst, könnte man meinen – und liegt damit wohl gar nicht so falsch.

AT THE GROVE verliert trotz vieler Wendungen nie den roten Faden

Getreu des Konzepts durchschreiten wir neben diesen Höhen auch die eine oder andere emotionale Tiefe. Pianoklänge und eine klagende Gitarre tasten sich in „Lost Souls“ durch tristes Grau, „In Tears Of Grief“ zeigt ein verzweifeltes Aufbäumen gegen die kalte Realität und das getragene „Days Of Solitude“ offenbart schließlich zwischen seiner Schwermut auch die eigene Verletzlichkeit.

Die größte Errungenschaft von „Infinity“ aber ist die Bestimmtheit, mit der das Album all diese unterschiedlichen Gefühlslagen über 54 Minuten zusammenführt und dabei trotz mitunter dramatischer Wendungen kein einziges Mal den roten Faden verliert. Gedanklich abdriften wollen wir höchstens, um uns dem eigenen Kopfkino hinzugeben. Die Bilder, welche die Platte heraufzubeschwören sucht, drehen sich immerhin um ein gemeinsames Thema: Leben, Tod und Sinnsuche. Eigentlich ziemlich schwere Kost, die in den Händen AT THE GROVEs jedoch zum stimulierenden Abenteuer wird.

Veröffentlichungstermin: 22.09.2023

Spielzeit: 53:54

Produziert von AT THE GROVE

Label: De Mist Records

Homepage: https://atthegrove.bandcamp.com/
Facebook: https://www.facebook.com/atthegrove.music/

AT THE GROVE “Infinity” Tracklist

1. The Call
2. In Search (Video bei YouTube)
3. Lost Soul
4. The Fallen
5. Days Of Solitude
6. Dreamland
7. In Tears Of Grief
8. One Last Struggle Within
9. Awakening
10. Breathe
11. The Call: Conclusion

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