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APIARY: Lost in Focus

Brutales und technisches, aber unspektakuläres Neo-Thrash und Noise-Gekloppe.

Die neueste Sensation aus dem Hause Metal Blade fröhnt selbstverständlich mal wieder moderneren Klängen und drischt sich die Seele aus dem Leib. Metalcore? Ein wenig vielleicht, kaum der Rede wert. Hauptsächlich jedoch viel Noise, Neo Thrash-Riffing und brutale Scheiße. Der Albumtitel Lost in Focus passt hier wie die Faust aufs Auge. Der Versuch, all das zu komprimieren und homogen wirken zu lassen, ist nicht zwangsweise von Erfolg gekrönt, APIARY verlieren sich gerne darin und heraus kommt ein sehr gleichförmiger Erstling.

Auf Teufel komm raus wollten sie eigenständig wirken und gerade daran scheitern die fünf Kalifornier. Dabei ist das Album ein sehr deutlicher Mix aus FEAR FACTORY, THE DILLINGER ESCAPE PLAN, MESHUGGAH und UNSANE. Und gerade dieses Quäntchen Noise, es rettet den Genuss dieser Scheibe gerade so. Denn die dissonanten Leadgitarren in Bliss in Vain beispielsweise becircen mich jedes Mal aufs Neue. Dadurch wirkt die recht unspektakuläre Mischung frisch. Moment: Bei den oben genannten Referenzbands von unspektakulär zu sprechen – ich glaube dafür muss ich mich rechtfertigen. Denn es mag technisch sehr hochwertig sein, was APIARY präsentieren, aber irgendwie bleiben sie die meiste Zeit im Midtempobereich kleben, der öde – trotz der teils sehr interessanten Rhythmik – wirkt.

Deshalb rauscht Lost in Focus auch am Hörer vorbei, kurz und schmerzlos. Kompakt und kurzweilig ist die Dreiviertelstunde auf jeden Fall, jedoch hat man nicht das Gefühl, soeben Zeuge der neuen Revolution geworden zu sein, von der das Label spricht. Schade, aber mich hätte es auch gewundert, würde dieses Album die Welt verändern. Unterm Strich bleibt eine planlose, mächtig fett produzierte und gut aufgemachte Scheibe, die mit einigen guten Songs und stellenweise frischen Ideen punkten kann. Dennoch braucht man sich das Debütalbum von APIARY nicht aneignen, wenn man von der Band nach dem ersten Eindruck nicht wirklich überzeugt ist – er bessert sich auch nach zehnmal Hören nicht mehr. Alles in allem denke ich, dass sich das Quintett sicherlich noch gut verbessern wird, und das ist auch nötig, damit sie nicht gnadenlos in der Schwemme an Veröffentlichungen untergehen. Und das wäre irgendwie schade für die sympathisch wirkende Band.

Veröffentlichungstermin: 5. Mai 2006

Spielzeit: 44:29 Min.

Line-Up:
Jason Ingram – vocals
Peter Layman – guitars
Mike McClatchey – guitars
Dave Small – bass
Adam Elliott – drums

Produziert von APIARY
Label: Metal Blade Records

Homepage: http://www.apiarymusic.com

Tracklist:
1. Pain is the Reaction
2. Descent
3. Extract
4. Omnipresence
5. Intervention
6. Bliss in Vain
7. Forced to Breathe
8. Lustrum
9. Peril´s Divinity
10. Solidified Foundation
11. Fading Imprint
12. These Walls Are Permanent
13. Finding a Way Back

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