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AORTA: Stille Omen [Eigenproduktion]

Im Death Metal, Grind- und Doomcore hoffnungslos verzettelt.

Als würden ein paar junge Musiker versuchen, TOTENMOND und DRECKSAU zu vereinigen, so poltern AORTA aus Schwerin auf den Hörer herein, ohne dabei zu vergessen, ein bisschen Etwas von EISREGEN einzupacken. Richtig martialisch und schon recht deutsch ist das Geprügel des Gespanns, mal im derbe groovenden Doomcore angesiedelt, dann wieder im Death Metal zu Hause und schließlich sogar ein paar keine Anleihen an JAPANISCHE KAMPFHÖRSPIELE darbietend. Das Zweitwerk dieser Band ist bei aller Schwärze und Boshaftigkeit sehr bunt und wirr geworden, so dass sich das Hören des knapp fünfunddreißigminütigen Albums ganz schön hinzieht. Das kommt dabei raus, wenn man alles will und nichts davon richtig gut kann.

AORTA haben ganz klar noch viel Nachholbedarf, nicht in Sachen Drumming, nicht in Sachen Gitarre spielen oder rumkreischen und brüllen, sondern dabei, alles auf einen Nenner zu bringen und das ordentlich zu verarbeiten. Stille Omen ist ein heilloses Chaos, das einerseits abgefahrene Elemente parat hat, andererseits wieder zu schnörkellos klingt. Die Songs sind chaotisch, aber nicht im positiven Sinne, Kopfschuss, Scizophren und Infarkt machen dem Hörer das Leben schwer, wollen boshaft und krank klingen, stattdessen wirken sie unreif. Wenn sie sich dem Thrash Metal und dem schnörkellosen Gesäge hingeben, klappt das Unternehmen Stille Omen zumindest ansatzweise. Da kann man auch nicht viel falsch machen, und sogar wenn AORTA mal einen Gang zurückschalten, können sie mit ihrem Material durchaus für Nackenschmerzen sorgen, zu hören in Massaker und Blutknecht.

Dennoch sind die straighten Stellen immer viel zu kurz, und um das Gesamtwerk sinnvoll mit anderen Stilistiken zu würzen, sind AORTA zu schlampige Songschreiber. Mehr Zeit lassen und nicht jede abgefahrene Idee verwenden, das sollte das Credo sein, wenn es darum geht, sich an das kommende Material zu machen. Oder man bleibt gleich auf der crustigen Ebene und macht im Stil des unverschämt guten Candlelight Dinner weiter. Stille Omen hingegen ist leider ein recht langatmiges Album geworden, das rein gar nicht weiß, wo es hin will. Vielleicht sollten AORTA mal ein wenig genauer in MY COLD EMBRACE reinhören und sich an ihnen ein Beispiel nehmen. Die Aufmachung und die Produktion sind allerdings nicht von schlechten Eltern, auch wenn die Snare deutlich zu penetrant ist. Für 10 € zuzüglich Versand könnt ihr Stille Omen über der Homepage der Band beziehen.

Veröffentlichungstermin: 9. Januar 2009

Spielzeit: 33:48 Min.

Line-Up:
Manni – Vocals
Stoefn – Guitar
Mulle – Bass
Kono – Drums

Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.aorta-online.de

MySpace: http://www.myspace.com/aortaschwerin

Tracklist:
1. Kopfschuss
2. Scizophren
3. Endorphin
4. Prolog
5. Massaker
6. Candlelight Dinner
7. Infarkt
8. Blutknecht
9. Leichenholz
10. Axt

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