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ANDROMEDA: Extension Of The Wish

"Extension Of The Wish" ist der formidable Einstand der jungen Prog Metaller aus Schweden. Die Band um Johan Reinholdz weiß offensichtlich, worauf es neben aller spielerischer Finesse ankommt: Auf den Song. Und der stimmt fast durchweg, egal in welcher Klangfarbe und –form er daherkommt.

ANDROMEDA spielen Prog Metal. Soll heißen: Sie vermengen die Energie und Gitarrengewalt des Heavy Metal mit den komplexen Songstrukturen und technisch anspruchsvollen Instrumentalpassagen des klassischen Art und Prog Rock. Und obgleich es bei einem Blick in die Rezensionsarchive gängiger Publikationen einen anderen Eindruck machen mag: Nein, DREAM THEATER haben diesen Begriff nicht für sich gepachtet, und nicht jede Band, die gleichsam hart und kompliziert klingt, ohne, dass sie gleich alle Melodien über Bord wirft, klingt automatisch wie die erfolgreichen Amerikaner.

Auch ANDROMEDA nicht. Wenn es überhaupt Momente gibt, in denen die Schweden an den Sound besagter Band erinnert, deren Name einem Damokles-Schwert gleich über den Köpfen jedes hoffnungsvollen Genre-Newcomers zu kreisen scheint, dann sind es die Momente, in denen allzu ausgiebig vor sich hin gefrickelt wird. Davon gibt es den ein oder anderen auf “Extension Of The Wish”, und wenn es an diesem Debüt überhaupt etwas auszusetzen gibt, dann, dass es mitunter auch ein paar Takte offensive Virtuosität weniger getan hätten.

Nichtsdestotrotz: “Extension Of The Wish” ist ein formidabler Einstand. Denn die jungen Schweden um Johan Reinholdz wissen offensichtlich, worauf es neben aller spielerischer Finesse ankommt: auf den Song. Und der stimmt fast durchweg, egal, in welcher Klangfarbe und –form er daherkommt. Der eingängige, mit Ausnahme einiger instrumentaler Einschübe fast geradlinige Opener “The Words Unspoken” gefällt mit seinen grollenden Riffs ebenso wie das vertrackte “In The Deepest of Waters”, während das Instrumental “Chameleon Carneval” seinem Namen wahrlich alle Ehre macht. “Crescendo Of Thoughts” begeistert nicht nur mit einem eingängigen Refrain, sondern auch mit wundervoll melodischen Gitarrenleads, die von den Keyboards mit atmosphärischen Sounds und wilden Tastenläufen begleitet und umrankt werden.

“Extenson Of The Wish” bietet einige Höhepunkte

“Star Shooter Supreme” ist der wohl härteste Song des Albums, von rauen, rhythmusstarken Riffs vorangetrieben, die – auch dank der leicht verfremdeten, im Rahmen des Albumkontextes bislang ungewohnt heiseren Vocals – entfernte Erinnerungen an PSYCHOTIC WALTZs “Successor” heraufbeschwören. Der Titelsong und phänomenale Höhepunkt des ANDROMEDA-Debüts beginnt mit ruhigen Akustik-Klängen, die eine entspannte, verträumte Atmosphäre schaffen, und überrascht später mit spacigem Gesang, der in einem ungewöhnlichen, aber – ähem – irgendwie verdammt coolen Refrain mündet. Gitarre und Keyboard setzen im Rhythmus- und Lead-Bereich eindrucksvolle Akzente und duellieren sich in der zweiten Hälfte des Stückes minutenlang, ohne jemals den eigentlich Songfaden zu verlieren.

Das abschließende “Archangel” beginnt dann einmal mehr mit einer längeren Instrumental-Passage, die gegen Ende die hymnische Melodie des Refrains vorweg nimmt, der einen so schnell nicht mehr loslässt. Neben “Crescendo Of Thoughts” und “Extension Of The Wish” der dritte Höhepunkt eines Albums, das mehr als nur ahnen lässt, was für ein Potential in der Band steckt.

Spielzeit: 44:28 Min.

Line-Up:

Thomas Lejon – Drums
Gert Daun – Bass
Johan Reinholdz – Guitars
Martin Hedin – Keyboards
Lawrence Mackrory -Vocals

Produziert von Danne Bergstrand
Label: Warmusic

ANDROMEDA “Extension Of The Wish” Tracklist

1. Extension Of The Wish
2. Cresendo Of Thoughts
3. In The Deepest Of Waters
4. Chameleon Carneval
5. Starshooter Supreme
6. The Words Unspoken
7. Arch Angel

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