War ernsthaft zu erwarten, dass sich „Black on Black“, das zweite Soloalbum von ROYAL HUNT-Cheffe Andre Andersen, grundlegend vom Sound/Stil seiner Stammband unterscheidet? Ich glaube nicht. So ist Black on Black in erster Linie für ROYAL HUNT-Fans interessant, doch generell sollten alle Fans die auf klassisch angehauchten Hardrock/Metal stehen, dieser Scheibe ein gewisses Maß an Aufmerksamkeit schenken. Das bei Könnern wie dem in Moskau gebornenen Herrn Andersen (Keyboards, Gitarre, Bass, komplettes Songwriting) oder Sänger Ian Parry (Elegy, Vengeance, Consortium Project) die handwerkliche Spitzenklasse nicht extra erwähnt werden muss, versteht sich genauso von selbst, wie das Nichterwähnen des erstklassigen Soundgewandes, in das die neun Songs eingebettet wurden. Auch wenn ich nicht der absolute Kenner des ROYAL HUNT-Backkataloges bin, glaube ich, dass das Songmaterial auf „Black on Black“ doch straighter, härter und weniger verspielt ist. So erinnert nicht nur der rifflastige und kraftvolle Opener „Coming Home“ an die BLACK SABBATH-Phase mit Tony Martin, doch haben sich auch progressive und verspielte Elemente in das Songwriting Einzug gehalten. Positiv finde ich, daß Andre in den eigentlichen Songs auf sein bei ROYAL HUNT oft übertriebenes und dominantes Keyboardspiel verzichtet, hier mannschaftsdienlich agiert, sich dafür in den Instrumentals „Arena“ und „Eclipse“ austobt und beweist, daß er nicht zu Unrecht in Japan dreimal hintereinander zum besten Keyboarder gewählt wurde. Lange Rede-kurzer (Un-)Sinn : Wer auf Bands wie ROYAL HUNT oder Yngwie Malmsteen oder generell klassich angehauchten Hardrock steht, sollte in dieses Album zumindest mal reinhören…
Spielzeit: 46:01 Min.
Line-Up:
Andre Andersen (Keyboards, Guitars, Bass)
Ian Parry (Vocals)
Rene Realand (Guitars)
Kaj Laege (Drums)
Produziert von Andre Andersen
Label: Frontiers Records
Homepage: http://www.royalhunt.com
Tracklist:
Coming Home
Tell Me Why
Arena
Desperate Times
Life
Black On Black
Eclipse
Sail Away
Piece Of My Heart