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ANAAL NATHRAKH: Total Fucking Necro [Re-Release]

Auf ihrer Demo-Compilation “Total Fucking Necro” agieren ANAAL NATHRAKH noch ein wenig grotesker als auf dem Full-Length-Debüt “The Codex Necro” (2001). Was für den unbescholtenen Bürger weit über der Grenze des Erträglichen ist, komplettiert die Fan-Sammlung in idealer Weise.

Wir alle haben diese Einwände schon oft gehört: Das könne man doch gar nicht mehr als Musik bezeichnen, was bei uns tagtäglich im Hintergrund läuft. Wir können das ja gut verstehen. Das Frühwerk ANAAL NATHRAKHs klingt nämlich in etwa so, wie sich Nicht-Metalheads die Musik von SLIPKNOT vorstellen. „Total Fucking Necro“ ist laut, ungehobelt und rau wie Sandpapier. Das liegt natürlich auch an der kantigen und räudigen Produktion dieser Demo-Compilation, die bisweilen überwältigend sein kann.

Doch im Endeffekt ist es diese dichte und scheuernde Soundwand, die den zehn Songs inklusive zwei MAYHEM-Interpretationen („Carnage“, „De Mysteriis Dom Sathanas“) ein Eigenleben verleiht. Die beiden vertretenen Demo-Tapes „Anaal Nathrakh“ (1999) und „Total Fucking Necro“ (1999) klingen aufgrund dessen noch ein Stück grotesker als das Debüt „The Codex Necro“ (2001), was sich gut anhand deren Schnittmenge vergleichen lässt: „The Technogoat“ und „The Supreme Necrotic Audnance“ sind auf beiden Veröffentlichungen vertreten, nehmen sich allerdings nichts in Sachen Aggression und Boshaftigkeit.

Für den unbescholtenen Bürger ist “Total Fucking Necro” selbstverständlich weit über der Grenze des Erträglichen

Auf diesem Fundament zelebrieren ANAAL NATHRAKH dann auch ihre frühen Qualitäten, soll heißen unnachgiebigen Black Metal, der auch aufgrund seiner mechanischen Klangfarbe etwas Industrial atmet. „Ice Blasting Storm Winds“ beginnt zäh und schleppend, bevor ein regelrechter Orkan losbricht und in einem wahnsinnigen Solo kulminiert; in „Satanarchrist“ lässt im Gegenzug die Leadgitarre sogar eine wärmende Melodie durch die frostige Decke scheinen, wird aber schnell wieder vom folgenden „L.E.T.H.A.L.: Diabolic“ mit seinen Blast-Eskapaden und den berstenden Screams V.I.T.R.I.O.L.s auf Spur gebracht. Doch auch so behalten sich ANAAL NATHRAKH ein wenig Anarchie bei: Der für Bandverhältnisse eigentlich recht konservative Black Metal-Rausschmeißer „Necrogeddon“ vom „We Will Fucking Kill You“-Demo (2001) bekommt dank der teils hysterischen Vocals dann doch noch seine Ladung Wahnsinn spendiert.

Für den unbescholtenen Bürger ist das selbstverständlich weit über der Grenze des Erträglichen, aber das soll ja nicht unser Maßstab sein, wo „The Codex Necro“ auch mal die Audiobegleitung zum morgendlichen Frühstücksbuffet stellen darf. Klar, man muss erstmal auf den Geschmack kommen, aber dann ist „Total Fucking Necro“ sicherlich eine nette Ergänzung zum ähnlich gelagerten Full-Length-Debüt.

Veröffentlichungstermin: 24.02.2013 / 11.06.2021 [Re-Release]

Spielzeit: 44:45

Line-Up

V.I.T.R.I.O.L. – Vocals
Leicia – Bass
Irrumator – alle übrigen Instrumente

Produziert von ANAAL NATHRAKH

Label: Rage of Achilles / Metal Blade Records (Re-Release)

Facebook: https://www.facebook.com/Anaalnathrakhofficial

ANAAL NATHRAKH “Total Fucking Necro” Tracklist

01. Anaal Nathrakh
02. Necrodeath
03. Ice Blasting Storm Winds
04. Carnage (MAYHEM-Cover)
05. The Supreme Necrotic Audnance
06. Satanarchrist
07. L.E.T.H.A.L.: Diabolic
08. De Mysteriis Dom Sathanas (MAYHEM-Cover)
09. The Technogoat
10. Necrogeddon

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