ALAS: Absolute Purity

Eigentlich erwartet man ja massiven Deathmetal, wenn man auf einer CD den Namen Erik Rutan erspäht. Doch auf "Absolute Purity" zeigt sich der Morbid Angel-/Hate Eternal-Krachbruder von seiner zahmeren, melodischeren Seite.

Eigentlich erwartet man ja massiven Deathmetal, wenn man auf einer CD den Namen Erik Rutan erspäht. Doch auf Absolute Purity zeigt sich der Morbid Angel-/Hate Eternal-Krachbruder von seiner zahmeren, melodischeren Seite. Das soll aber nun nicht heißen, daß sein Projekt ALAS in seichten Gewässern rumdümpeln würde. Die zehn Songs gehen fast durchweg gut nach vorne los, fette Gitarrenriffs und treibendes Schlagzeugspiel bestimmen zusammen mit progmetallischen Strukturen das Bild. Spieltechnisch bewegt sich das Material auf sehr hohem Niveau, ohne daß man gleich ´ne Schiefertafel bräuchte, um alle Takte und Läufe zu entschlüsseln. Erik legt mehr Wert auf einen sinnvollen Songaufbau und melodische Soli, die hervorragend zum düster-bombastischen Grundtenor der Platte passen, seine spielerische Klasse gleichzeitig aber auch dick unterstreichen.

Was ALAS jedoch am offensichtlichsten vom Florida-Todesblei unterscheidet, ist der Einsatz von weiblichen Vocals. Martina Astner, vielen sicher noch von Therion her ein Begriff, zieht bei Songs wie Endlessly Searching oder auch dem Titeltrack alle Register ihrer Stimme, um der Musik endgültig eine ganz eigene Atmosphäre zu verleihen. Nur manchmal kommt es zum Kampf mit der restlichen Musik, die in ihrer Komplexität Martina nicht immer genügend Raum für ihre ebenfalls alles andere als simplen Gesangslinien läßt. Trotz der Einschränkung liefert sie aber eine tolle Leistung ab, nur bei den harten, bombastischen Stellen hätte ich mir vielleicht noch einen Gastsänger in der Stimmlage von Samaels Vorph ans Mikro geholt, was der düsteren Stimmung noch das letzte Fünkchen Bedrohlichkeit verliehen hätte.

Sei´s drum, Absolute Purity ist eine dieser Platten, der man sich ganz und gar widmen muß, um dann auch entsprechend reich belohnt zu werden mit packenden Soli, ergreifenden Melodien und anspruchsvollen Songs, die sich allen Eintütungsversuchen erfolgreich entziehen. Für Schubladen wie Progmetal oder Gothic geht das Quartett zu vielschichtig zu Werke, was ich persönlich der Band sehr hoch anrechne. Und da auch das Drumherum – die saubere Produktion von Erik selbst und das passende Cover von Niklas Sundin, der sich wohl mittlerweile erfolgreich mit dem Entwerfen von Coverartworks ein zweites Standbein neben Dark Tranquillity aufgebaut hat – stimmt, sei ALAS allen Freunden von anspruchsvoller Musik abseits aller ausgetretenen Pfade empfohlen.

Spielzeit: 44:45 Min.

Line-Up:
Erik Rutan – Gitarre, Keyboard, Orchestration

Martina Astner – Gesang

Scott Hornick – Bass

Howard Davis – Schlagzeug

Produziert von Eric Rutan
Label: Hammerheart Records

Homepage: http://www.hateeternal.com/alas/

Tracklist:
Absolute Purity

The Enchanted

Endlessly Searching

Silencing The Sorrow

Loss Of A Life

Tragedies

Quest Of Serenity

Rejection Of What You Perceive

Surmounting The Masses

Longing For Destiny

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