Woran denkt man als erstes, wenn man Brasilien hört? An Elektro/Industrial natürlich, hehe. Was, ihr habt da eher Namen wie SEPULTURA und SOULFLY bzw. Ronaldo und Pele im Kopf? AGHAST VIEW würden das gerne ändern mit ihrer aktuellen Scheibe „Phaseknox“. Darum lassen sie es auf der Platte krachen, fiepen, piepsen, blubbern und wummern, dass der Synthie kocht. Hinzu kommen vereinzelte an NINE INCH NAILS gemahnende Gesangsteile, die die Monotonie aufbrechen und dem Material einiges an Eingängigkeit verleihen. Dennoch musizieren die drei Brasilianer ein wenig ins Leere in meinen Ohren, da es ihnen nicht so recht gelingen mag, aus den durchaus passenden Zutaten ein wirklich packendes Gesamtbild mit einer dichten Atmosphäre entstehen zu lassen. Beklemmung, Aggression, Wahnsinn – all das bleibt außen vor, während sich eine gewisse Leichtigkeit einstellt, also nicht unbedingt das, was ein Electro/Industrial-Act erreichen will. Man wippt zu den recht harten Beats, würde bei entsprechender Lautstärke sicher auch das Tanzbein dazu schwingen, Tiefgang und einzigartigen musikalischen Ausdruck sucht man jedoch vergebens, auch wenn Tracks wie das ruhig-hypnotische „Slider“ und das flotte „Timeless“ durchaus aufhorchen lassen. Und so werden wohl heftiger Metal und die Nationalmannschaft weiterhin die primären Aushängeschilder des südamerikanischen Landes bleiben…
Veröffentlichungstermin: 30.08.2002
Spielzeit: 68:34 Min.
Line-Up:
F. Viscardi
G. Pires
D. Rudge
Produziert von D. Rudge
Label: Accession Records/EFA
Homepage: http://www.aghastview.com
Email: fab@aghastview.com
Tracklist:
Timeless
Shallow Points
Opium of Lust
Glass Waves
Reason
Deviance
Slider
Fieldlights
Lowbloods
Reason Hidden
Hollowcore