2011 vermochte AEGRORs Demo “De Morbis” nicht zu überzeugen. Death Metal mit melodiösen Einsprengseln, der zwar abwechslungsreich, aber seelenlos rüberkam – kein Demo, das in Erinnerung blieb.
Sechs Jahre später liegt nun die ordentlich gemachte CD “Dead Man`s Diary” auf dem Rezensentenpult und schon der erste Durchlauf zeigt, dass AEGROR stilistisch noch immer im todesmetallischen Bereich verankert sind und hierbei zeitweise an neuere CARCASS-Songs erinnern. Produktionstechnisch hat “Dead Man`s Diary” noch immer eine gewisse Demo-Note, doch das lässt der Mucke Luft zum Atmen.
AEGROR setzen 2017 auf Abwechslung und verwursten auch mal das eine oder andere Black Metal-Riff, doch im Grossteil des Albums will dies nicht so recht stimmig zusammenwachsen. Vor allem in der ersten Hälfte von “Dead Man`s Diary” wirken viele Riffs aneinandergereiht und die Songs bemüht – statt schwungvoll und stimmig. Der Titeltrack hebt sich dann als etwas stärker hervor und punktet mit schleppenden Death Metal-Passagen und kurzen Gitarrenlead-Ausbrüchen. Letzteres macht dann “Dazing Vortex” zum Anspieltipp, weil hier AEGROR wiederum mit einem filigranen Gitarrenlead, der später im Song wiederkehrt, punkten können.
Fazit: “Dead Man`s Diary” kann auf der Plusseite “Abwechslung” und “handwerklich ordentlich” verbuchen. Was jedoch fehlt, sind gutes Songwriting und Wiedererkennungswert. So wird es AEGROR schwer haben, aus der Konkurrenzmasse herauszustechen. Es ist noch sehr viel Luft nach oben…
Veröffentlichungsdatum: 02.06.2017