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ABSOLUTE STEEL: The Fair Bitch Project

"The Fair Bitch Project" ist eine witzige Angelegenheit geworden, die viel Spaß macht, einige echte Ohrwürmer am Start hat, musikalisch nahezu unbedeutend ist und in erster Linie vom Image und der enormen Partylaune lebt. Schlechte Laune kann man beim Hören des ABSOLUTE STEEL-Debüts jedenfalls nicht bekommen.

Scheisse, auf was hast du dich denn da wieder eingelassen, waren meine Gedanken, als ich das Cover des ABSOLUTE STEEL-Debütalbums vor Augen hatte und vor allem als mir einfiel, dass ich doch erst vor ein paar Monaten ein paar MP3-Files dieser Band aus dem Netz gezogen habe (erfolgreiche Verdrängung würde ich sagen, hehe) und bereits damals verkündete – jetzt bekommen STIKKI FYKK also ernsthaft Konkurrenz! Das Faible für die Farbe Pink, Glitter, Glam und alte Posermucke teilen sich die Bands jedenfalls in vollem Umfang, was ABSOLUTE STEEL auch wortreich im kultigen 2 ½-minütigen Intro zum Ausdruck bringen. Eines unterscheidet die Combos allerdings ganz deutlich: ABSOLUTE STEEL beherrschen zu allem Übel auch noch ihre Instrumente und umgehen so die mehr oder weniger gewollte Punkschlagseite der deutschen Konkurrenz.

Absolut Poserstahl ist also angesagt und das mit allen nur vorstellbaren Klischees. Während der Opener We Sentence you to Death fast schon als ernstzunehmende Kampfansage an alles, was nicht dem stählernen Reinheitsgebot entspricht, anzusehen ist und gleichzeitig der musikalische Höhepunkt des Albums darstellt (ein wirklich starkes Stück US-Metal) dreht sich im weiteren Verlauf der Scheibe wie zu erwarten fast alles um das Poser-Thema Nummer 1: wie komm ich an Frauen ran, wie krieg ich sie rum, was kann ich alles mit ihnen anstellen und wie werd ich sie wieder los – oder so ähnlich.

Texte wie You can´t run, you can´t hide, you´re gonna be my Leatherbride, I´m too good in Bed, Spread your legs oder so wet, so fine, she´s my naughty nanny sprechen Bände und in der musikalischen Umsetzung haben ABSOLUTE STEEL nicht einmal vor diesen furchtbaren Poserrefrains zurückgeschreckt, die so richtig schön nervtötend daherkommen und die die alten Helden immer auspackten, wenn ihnen einfach mal wieder keine Melodielinie eingefallen ist – Backgroundgegröhle inbegriffen. Gleichzeitig haben die Norweger aber auch so richtige Hitsongs am Start, die man so schnell nicht wieder aus dem Ohr bekommt und mit Smooth and Shaved ein Stück, das man schon fast als tiefschürfend bezeichnen kann (sofern das bei Refrainzeilen wie Girl I like your style, smooooth and shaved überhaupt möglich ist).

Ob man das Ganze nun witzig findet oder schlicht billig muss letzten Endes natürlich jeder selbst entscheiden. War mir die Jungs aber einfach sympathisch macht, ist die Liebe zum Detail, was bei den Stöhneinlagen anfängt (na gut, noch nicht sehr einfallsreich), bei den Outfits weitergeht (Spiegelkugelhelme, Gitarrenfellschoner), sich damit fortsetzt, dass die Ballade Love for Steel gleich mit Lagerfeuergeknister unterlegt wurde und hört mit dem eigens entwickelten ABSOLUTE STEEL-Rollenspiel im Booklet (Michael Sweet Syndrome rules!) auf.

Und wer soll für dieses Album nun Geld ausgeben??? Nun, wenn du die Frage ist dein Name Fixxi Den-Sevillia mit Ja beantworten kannst, dann gibt es nur eine Wahl: KAUFEN! Für alle anderen gilt: The Fair Bitch Project ist eine witzige Angelegenheit geworden, die viel Spaß macht, einige echte Ohrwürmer am Start hat, musikalisch nahezu unbedeutend ist und in erster Linie vom Image und der enormen Partylaune lebt. Schlechte Laune kann man beim Hören des ABSOLUTE STEEL-Debüts jedenfalls nicht bekommen. Vielleicht einfach mal die MP3´s auf der offiziellen Homepage antesten oder mal ein Blick in die Videos (leider miese Qualität – dafür aber ziemlich kultig) riskieren.

Fierce

Veröffentlichungstermin: März 2002

Spielzeit: 44:36 Min.

Line-Up:
K2 – Vocals

Andy Boss – Lead Guitar

Dave Bomb – Lead Guitar

Produziert von Absolute Steel
Label: Edge Runner Records

Hompage: http://www.absolutesteel.com

Tracklist:
1. Intro: in the beginning

2. We Sentence you to Death

3. Leatherbride

4. Smooth and Shaved

5. Crazy Horse

6. Too good in Bed

7. Spread your Legs

8. Naughty Nanny

9. The Bitch and the Beast

10. Love for Steel

11. Steelfront

12. Time to be Heard

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