A LIFE ONCE LOST: Hunter

A LIFE ONCE LOST variieren hier ein Rezept, das die schwedischen Irrsinnsforscher von MESHUGGAH schon vor etlichen Jahren erfunden haben – und es weitaus spannender, weil konsequenter und eigenständiger umgesetzt haben.

Ein Mathelehrer an einer Schule in Philadelphia wird seine helle Freude an den Jungs von A LIFE ONCE LOST gehabt haben, denn sie beweisen auf Hunter, dass derber Death/Thrash moderner sprich Hardcore-beeinflusster Prägung einerseits und Rhythmen jenseits der 4/4-Einöde andererseits sich nicht automatisch ausschließen müssen. Ebenso begeistert dürfte der Englischlehrer gewesen sein, da sein Anspornen zu eigener poetischer Arbeit nicht ungehört an den Fünf vorbeigezogen ist, wie die komplexen Texte zeigen. Doch wer zu spät kommt, den bestraft der Rezensent: A LIFE ONCE LOST variieren hier ein Rezept, das die schwedischen Irrsinnsforscher von MESHUGGAH schon vor etlichen Jahren erfunden haben – und es weitaus spannender, weil konsequenter und eigenständiger umgesetzt haben. Klar beeindrucken die wirren Gitarrenläufe, sicher nehmen A LIFE ONCE LOST einen mit auf eine Achterbahnfahrt durch ihre wirren Gehirnwindungen, doch der Mangel an fesselnden Riffs und an besonders beeindruckenden wirren Ideen macht Hunter zu einem seltsam unspektakulären Werk. Ob das die Schuld von Sänger Robert Meadows ist? Er krächzt arg keifig vor sich hin, ohne Akzente zu setzen – was übrigens auch seinem Kollegen Randy Blythe von LAMB OF GOD bei seinem Gastauftritt im Song Vulture nicht gelingt. Doch stellen wir den armen Schreihals nicht alleine an den Pranger. Seine Bandkollegen tun bei allen Bemühungen, abseits ausgetretener Pfade zu musizieren, ebenfalls nichts gegen die Gesichtslosigkeit der Musik. Vielmehr unterlaufen ihnen immer mal wieder Ausrutscher in Richtung Metalcore, die anbiedernd wirken. So kommt unterm Strich ein mittelmäßiges Album heraus, das höchstens die eingangs erwähnten Pädagogen zu Begeisterungsstürmen hinreißen dürfte.

Veröffentlichungstermin: 15.08.2005

Spielzeit: 36:10 Min.

Line-Up:
Robert Meadows – Gesang

Robert Carpenter – Gitarre, Keyboards

Douglas Sabolick – Gitarre

Nicholas Frasca – Bass

Justin Graves – Schlagzeug

Produziert von Rob Caggiano & Eddie Wohl
Label: Roadrunner Records

Homepage: http://www.alifeoncelost.com

Email: alifeoncelost@ferretstyle.com

Tracklist:
Rehashed

Needle Man

Vulture

Pain & Panic

Hunter

Grotesque

Salai

A Rush & Siege

I Give In

Ghosting

With Pitiless Blows

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