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A DAY TO REMEMBER: You’re Welcome

A DAY TO REMEMBER setzen auf positive Vibes und aufbauende Melodien, doch auf Dauer fehlen “You’re Welcome” sowohl die Kanten als auch die Details, um dem Album etwas Tiefgang zu verleihen.

Zumindest Ausverkauf können wir A DAY TO REMEMBER nicht vorwerfen. „You’re Welcome“ mag das erste Album bei einem Major-Label sein, aber massentauglich waren die US-Amerikaner auch vorher schon. Der abwechslungsreiche Pop Punk Verschnitt der Vergangenheit gibt sich ebenso ein Stelldichein wie vereinzelte Hardcore-Zitate, gleichzeitig wagt sich die Band jedoch ungeniert in immer poppigere Gefilde vor – mit allen Stärken und Schwächen.

Grundsätzlich geht die Rechnung auf: A DAY TO REMEMBER wissen, wie man eingängige Hooks und Melodien schreibt, während sanfte Experimente dafür sorgen, dass sich die Platte musikalisch nicht im Kreis dreht. Natürlich gibt es dabei Synthesizer, Autotune und Postproduktion, die Effekte nehmen allerdings nicht überhand. Mit seinem catchy Refrain ist „Mindreader“ etwa lupenreines Airplay-Material, während das beschwingte „Bloodsucker“ zum Mitwippen einlädt.

A DAY TO REMEMBER setzen auf positive Vibes und aufbauende Melodien

„You’re Welcome“ kommt dabei kaum über Easy Listening hinaus und wirkt manchmal gar etwas lieblos zusammengestückelt („Brick Wall“, „F.Y.M.“), ist für die ungezwungene Party oder als unaufdringliche Hintergrundbeschallung trotzdem nicht die schlechteste Wahl. A DAY TO REMEMBER setzen auf positive Vibes und aufbauende Melodien, selbst wenn es textlich hin und wieder auch mal nachdenklicher wird.

Insgesamt aber bleiben unbeschwerte Hymnen à la „Viva La Mexico“ oder das eigentlich viel zu klebrige „High Diving“ lebensbejahend und ein schönes Gegengewicht zum derzeit oftmals bedrückenden Pandemie-Alltag. Für die ganz alten Fans halten A DAY TO REMEMBER immerhin den einen oder anderen Breakdown bereit, so dass zwischendurch erst „Last Chance To Dance (Bad Friend)“ und dann „Resentment“ sowie „Permanent“ die Bude aufräumen.

“You’re Welcome” ist ein Kandidat für Streaming-Dienste und Playlist-Rotation

So ganz mit beiden Beinen will die Gruppe scheinbar noch nicht in den Mainstream – uns soll’s recht sein, obwohl uns das Konzept schon jetzt eigentlich zu glattgebügelt und schematisch erscheint. Auf die Dauer fehlen sowohl die Kanten als auch die Details, um das Album mit seinen 14 Songs wirklich an einem Stück hören zu wollen. „You’re Welcome“ ist daher eher der Kandidat für Streaming-Dienste und Playlist-Rotation. Das ist weder verwerflich noch ein Indiz für Ausverkauf. Nur mehr als die Summe seiner Teile ist das Album im Endeffekt leider auch nicht.

Veröffentlichungstermin: 05.03.2021

Spielzeit: 46:21

Line-Up

Jeremy McKinnon – Vocals
Neil Westfall – Guitar, Backing Vocals
Kevin Skaff – Guitar, Backing Vocals
Joshua Woodard – Bass
Alex Shelnutt – Drums

Produziert von Colin Brittain

Label: Fueled by Ramen

Homepage: http://site.adtr.com/
Facebook: https://www.facebook.com/adtr

A DAY TO REMEMBER ”You’re Welcome” Tracklist

01. Brick Wall (Audio bei YouTube)
02. Mindreader (Video bei YouTube)
03. Bloodsucker
04. Last Chance to Dance (Bad Friend)
05. F.Y.M.
06. High Diving
07. Resentment (Video bei YouTube)
08. Looks Like Hell
09. Viva La Mexico
10. Only Money
11. Degenerates (Audio bei YouTube)
12. Permanent
13. Re-Entry
14. Everything We Need (Audio bei YouTube)

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