SOL: Let there be a Massacre

Als Ganzes – Musik, Atmosphäre, Artwork, Ausstrahlung, Songs – hat "Let there be a Massacre" etwas sehr eigenes und einnehmendes. Daher kann man das Album jedem Funeral Doom / Doom-Death-Fan wärmstens ans Herz legen. Ein echtes Kleinod.

Apokalyptische Prophezeihung, misantropisches Statement, Gedanken eines Amokläufers – Let there be a Massacre könnte als Soundtrack für jedes dieser Themen dienen. Der Titel zieht sich wie ein roter Faden durch das Album des Ein-Mann-Projekts SOL. Sei es in den Texten, sei es in der Ausstrahlung des düsteren Funeral Dooms.

Irgendwie hört man Let there be a Massacre an, dass es in einem Zimmer, irgendwo fernab eines echten Proberaums entstanden sein muss und dennoch ist es Mastermind Emil Brake gelungen, ein Album zu erschaffen, das nicht nach Freizeitprojekt klingt. Eine intensive Atmosphäre beherrscht das komplette Werk, irgendwo zwischen musikalischem Dilletantismus und künstlerischem Anspruch. Bestes Beispiel hierfür ist das mit einem simplen, einfachen und wenig punktgenau gespielten Snare-Marsch-Rhythmus unterlegte Boginki, das eine fantastische Ausstrahlung besitzt. Die verzerrten, in ein Megaphon geschrieenen Vocals zerstören das Lied nicht, sondern intensivieren es. Das im Mittelteil einsetzende Akkordeon setzt dem Ganzen noch das Sahnehäubchen auf – kultverdächtig. Die Idee mit dem Akkordeon setzt Brake noch konsequenter bei Apocalypse um, bei dem das Instrument die Riffgitarre ersetzt, ein Banjo als Lead-Gitarre fungiert und erneut überraschend eine Klarinette einsetzt. Als Schlagzeug dienen lediglich entfernt zu hörende Paukenschläge. Schade, dass der Song ganz ohne Gegrunze auskommt – so wirkt Apocalypse doch ein bisschen zu sehr wie ein Outro und nicht wie ein Song. In dem Stil würde ich gerne mehr hören!

Ansonsten hält natürlich auch Brake an Funeral-Standards fest: schleppende Gitarren, prägende Gitarrenleads und Grunzgesang. Einflüsse von Bands wie MY DYING BRIDE sind eindeutig. Als Ganzes – Musik, Atmosphäre, Artwork, Ausstrahlung, Songs – hat das Album aber etwas sehr eigenes und einnehmendes. Daher kann man Let there be a Massacre jedem Funeral Doom / Doom-Death-Fan wärmstens ans Herz legen. Ein echtes Kleinod.

Veröffentlichungstermin: Juni 2007

Spielzeit: 57:32 Min.

Line-Up:
Emil Brake – Gesang, Gitarre, Bass, Schlagzeug, Akkordeon, Klarinette, Banjo, Samples

Produziert von Emil Brake
Label: Van

Tracklist:
1. Centuries of Human Filth
2. Apathetic Pride
3. Boginki
4. Where Angels Rot
5. Era of Decadence
6. The Insanity of Man
7. Apocalypse

WordPress Cookie Hinweis von Real Cookie Banner