MISTY RANGE habens schon drauf. Während Bands wie NILE sich Songtitel wie Papyrus Containing the Spell to Preserve Its Possessor Against Attacks from He Who Is in the Water ausdenken, belassen es MISTY RANGE bei einfachen Nummerierungen und verwirren damit noch mehr, als sie es mit ellenlangen Titeln wie oben genannten jemals hätten tun können. Denn, wer weiß, welchen Song man meint, wenn man sagt: ich steh total auf 22:95, 48:38 find ich aber irgendwie etwas dröge! Keine Sau, schon klar.
Nichtsdestotrotz finde ich die beiden Norweger sehr angenehm – ganz im Gegensatz zu NILE machen sie nämlich Musik, die man hören kann, ohne sich nebenher einen Hörsturz einzufangen oder an ein singendes Sumpfmonster zu denken. Und so gibt es auf dem selbstbetitelten Debüt schlicht und einfach alternativen Psychedelic-Stoner mit hier und da ein paar kleinen Ambient-Einstreuseln zu hören, passt alles prima zum tollen Wetter und dem aufkommenden Sommer, billigem Wassereis und Faulenzerei. Sicher, MISTY RANGE erfinden das Genre (wenn man hier überhaupt von EINEM Genre reden kann, denn reiner Psychedelic wird hier nicht geboten) nicht neu, wirklich überraschend ist auch keiner der 10 Songs, und die Betitelung finde ich persönlich schlichtweg unpassend, aber: Misty Range bleibt vom ersten bis zum letzten Stück irgendwie lauschig und warm, kein einziges Mal unangenehm oder unpassend. Harmonie eben, und das ist es ja, an was es in der letzten Zeit fehlte.
Veröffentlichungstermin: 20.05.2011
Spielzeit: 43:12 Min.
Line-Up:
Stig Rennestraum – drums, percussion
Arve P. Paulsen – vocals, guitar, organ, flute
Gastmusiker:
Emile Nikolaisen – guitar
Ingum Paulsen – background vocals
Marcus Forsgren – background vocals, organ
Sondre Bjordal – organ
Lene Nymark – backing vocals
Label: Fysisk Format
MySpace: http://www.myspace.com/mistyrange
Tracklist:
1. 19:23
2. 19:03
3. 19:08
4. 19:22
5. 19:25
6. 19:02
7. 19:07
8. 19:21
9. 19:17
10. 19:18