POINT OF INFLECTION vs. ICHOR: Kingdom of the Dead [Split-EP] [Eigenproduktion]

Zweimal trendiger, brutaler Metalcore, dem es noch arg an eigener Identität fehlt.

Die Schwaben haben es schon lange gewusst: Sparen mit Köpfchen. In Sachen Metalcore fängt es bei den Nichtschwaben POINT OF INFLECTION und ICHOR mit dem Zusammenlegen von Produktionskosten an. Und natürlich weil sie dicke Freunde sind und alles am liebsten zusammen machen würden, und wenn es nur der Abwasch ist. Schade ist, dass ihr gemeinsamer Einstand in die Welt der Veröffentlichungen durch die Split Kingdom of the Dead brauchbarer hätte werden können.

Den Anfang machen hierbei POINT OF INFLECTION. Mit ihren drei Nummern wildern sie ebenso wie die frühen NEAERA in einer Grauzone zwischen melodischem Death Metal und Metalcore, haben gerade im Bereich der Gitarren sehr gute Ideen und auch der Gesang kann überzeugen. Schade nur, dass sich hier und da unnötige Klischees einschleichen, so dass die Saarbrücker im Genremittelmaß dahindümpeln. Und trotzdem sind ihre Songs Revelations und Echoes zumindest ansatzweise gelungen. Dass eine junge Band wie POINT OF INFLECTION noch an der Identität zu arbeiten hat, ist nicht selten, aber hier wäre es wirklich unumgänglich gewesen. Hätte sich die Band nicht vor kurzem aufgelöst.

Deutlich brutaler wird es mit ICHOR aus Trier, die deutlich näher am Death Metal sind, aber trotzdem ihre Finger nicht vom Metalcore lassen können. Die Gewichtung ist allerdings sehr deutlich, Freunde von DESPISED ICON bis THE BLACK DAHLIA MURDER dürfen hier mit Vorischt reinhören. Schade nur, dass auch ICHOR nicht ohne Breakdowns auskommen, und auch in Sachen Prägnanz gibt es noch Nachholbedarf. Wenn die fünf jungen Musiker, wie in Hypocrisy etwas zurückschalten, oder wie in Deformed & Enslaved etwas thrashig agieren, dann macht es auch Spaß ihnen zuzuhören. Aber auch hier gilt, dass an der eigenen Identität noch arg gearbeitet werden muss.

Kingdom of the Dead ist für Metalcore-Fans, die es gerne brutal mögen, eine Möglichkeit, zwei junge Bands zu entdecken, die recht sicher agieren, sich aber mehr trauen müssten. Beide Beiträge sind ordentlich produziert und klingen sehr professionell, die Aufmachung hingegen ist viel zu Genretypisch. Für die Gewinner mit einer Nasenlänge Vorsprung POINT OF INFLECTION gibt es ja schon nichts mehr zu tun, aber wenigstens ICHOR müssen jetzt noch am Ball bleiben, damit alles weitere mehr als ein Achtungserfolg wird. Interessenten schreiben eine der Bands über ihre Myspace-Seiten an.

Veröffentlichungstermin: Anfang 2009

Spielzeit: 24:18 Min.

Line-Up:
POINT OF INFLECTION:
Peter – Vocals
Karsten – Guitar
Taibi – Guitar
Sascha – Bass
Matze – Drums

http://www.myspace.com/pointofinflection

ICHOR:
Erik – Vocals
Alex – Guitar
Daniel – Guitar
Chris – Bass
Dirk – Drums

http://www.myspace.com/ichormetal
Label: Eigenproduktion

Tracklist:
POINT OF INFLECTION:
1. American Idol
2. Revelations
3. Echoes

ICHOR:
4. More Victims
5. Deformed & Enslaved
6. Hypocrisy

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