DAWNFADES: Anger Management [Eigenproduktion]

Die gute Nachricht: Kein Standard-Metalcore. Die schlechte Nachricht: Eintönige Songs und verbesserungswürdiges Songwriting.

Münchner und Management, hör mir bloß damit auf. Ein Glück dass DAWNFADES für Anger Management stehen, nicht gerade die Königsdisziplin der neureichen Grünwalder Arschlöcher. Aber darum geht es jetzt nicht, viel mehr um das vierte Album der metallischen Hardcore-Band, und was soll ich sagen, da müssen doch irgendwie irgendwo Geldquellen fließen, weil so ganz mit rechten Dingen geht das nicht zu. Nicht nur, dass die Produktion wirklich recht professionell drückt und nicht an eine Schülerband denken lässt, das Album kommt auch im äußerst schicken Digipack daher, mit vierundzwanzigseitigem Booklet, das kann sich wirklich sehen lassen.

Auf was es natürlich wirklich ankommt, das ist die reinste Binsenweisheit, ist die Musik. Weil mit stumpfen, langweiligem Geprügel hilft der schönste Digipack herzlich wenig. Und siehe an, in Zeiten von unverfroren gleich klingenden und langweiligen Metalcore-Bands heben sich DAWNFADES von der Masse deutlich ab. Die seit 1995 aktive Band ist eben doch vom alten Schlag, ich sag es ja. Hier wird mit Riffs im Stil von den alten LIFE OF AGONY hantiert, das Ganze garniert mit dem Groove von SEPULTURA zu Chaos A.D.-Zeiten und der Attitüde von PRO PAIN. Das klingt schon mal spannend, aber ehrlich gesagt hält sich diese Spannung, verteilt auf die elf Songs, respektive knapp fünfzig Minuten, ziemlich in Grenzen.

Nur wenig Abwechslung wird geboten, größtenteils geben DAWNFADES recht simple Kost von sich, stampfende Grooves, hier mal ein Uptempo-Part, dort was zum Moshen. Da sich auch vom Riffing her nicht wirklich viele Raffinessen eingeschlichen haben, geht das höchstens die ersten paar Songs gut, aber danach ermüdet Anger Management recht schnell. Auch da die Songs oftmals nicht wirklich auf den Punkt kommen und ewig auf denselben Riffs herumreiten. Heraus sticht das abschließende The Concrete Way to Die, bei dem sich die vier Münchner an leiseren, atmosphärischeren Tönen versuchen, so ganz klappt das aber auch nicht.

Die Musiker hinter DAWNFADES sind keine großen Virtuosen, spielen sich aber routiniert und sicher durch die elf Nummern. Heraus sticht einzig Sänger Hardy, der mit beim klaren Gesang durch seine ungewöhnliche Stimme positiv überrascht. Um wirklich im Gedächtnis zu bleiben, ist dies allerdings zu wenig, da die vier Münchner noch viel zu unsicher agieren und sich beim Songwriting mit zu wenig zufrieden gibt, vor allem wenn man bedenkt, dass dies schon Album Nummer vier ist. Interessenten können sich Anger Management direkt und kostenlos von DAWNFADES Homepage herunterladen.

Veröffentlichungstermin: September 2008

Spielzeit: 48:55 Min.

Line-Up:
Hartwig Mund – Vocals
Konstantin Schwalbe – Guitar
Heiner Schneider – Bass
Benedikt Laubenthal – Drums

Produziert von Benedikt Laubenthal
Label: Eigenproduktion

Homepage: http://www.dawnfades.com

MySpace: http://www.myspace.com/dawnfades

Tracklist:
1. Hockey Real
2. But a Liar
3. The Lash
4. Run Away
5. Departure
6. The Odd One Out
7. Attitude
8. Commiserated
9. Youth Gone
10. Adolescence
11. The Concrete Way to Die

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