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XENESTHIS: Thou shalt not

Abwechslungsreicher Female Fronted Metal aus Österreich, der etwas zu glatt wirkt.

Vorbei ist die Zeit, als sich XENESTHIS mit positiver Grundstimmung dem Metalcore zugewandt haben und darin von EP zu Album reiften. Den noch Dark Metal-lastigeren EPs Straight To Infinity und Shades folgte 2007 mit Sick of Pitch-Black der erste Longplayer. Vier Jahre später vollzog sich im Sound der Österreicher ein erneuter Wandel. Der damals moderne Metalcore wurde zu Gunsten einer heute trendbewussteren Ausrichtung abgeschwächt, so dass sich XENESTHIS nur mehr schwer in eine Schublade einordnen lassen, wenngleich die Grundpfeiler des Quintetts auf Thou shalt not nach wie vor das variable Gitarrenspiel von Raffael Trimmal sowie der Gesang von Katrin Bernhardt sind.

Diese beiden sind somit auch beim aktuellen Album die Protagonisten. Vor allem die Frontfrau stellt sich auf die vorderste Linie, verkörpert sie doch im Konzept von Thou shalt not die griechische Rachegöttin Alecto, während ihre vier Mistreiter an den Instrumenten nur als Opfer vermerkt werden. Und wenn eine Rachegöttin ihre beschwörenden Lyrics zum Besten gibt, dann ist das inhaltliche Konzept des Albums nicht schwer zu erraten. Der Gesang selbst ist dabei gewissermaßen abwechslungsreich. Katrin Bernhardt singt zwar großteils in der gleichen Stimmlage, durchbricht aber hin und wieder die Gesangsrhythmik. Dies entschärft zwar die Gefahr, dass der Gesang den Hörer einzulullen beginnt, doch klingt er an manchen Stellen nicht stimmig.

Das Songwriting von Raffael Trimmal ist dagegen einmal mehr sehr gelungen. Der Gitarrist mengt den Songs jeweils eine Reihe von Elementen bei, lässt coole Leads erklingen und spielt mit dem Tempo. Zwar beginnen einzelne Trackabschnitte in ihrer Dynamik etwas zu stocken – etwa in Ashes Of Affection -, doch werden diese Phasen im Endeffekt wieder aufgelöst.

Trotz eines insgesamt positiven Eindrucks, den Thou shalt not hinterlässt, vermag das Album nicht richtig zu zünden. Zum einen liegt dies an der etwas drucklosen Produktion, die nur wenige Höhen und Tiefen erkennen lässt. Zum anderen hätte XENESTHIS noch der eine oder andere Reibungspunkt gut getan. Denn trotz des abwechslungsreichen Songwritings und der vielen verschiedenen Melodiespuren – hier muss man einmal mehr Respekt zollen – wirkt das Album als Ganzes zu glatt.

Veröffentlichungstermin: 14.05.2011

Spielzeit: 42:00 Min.

Line-Up:
Katrin Bernhardt – Gesang
Raffael Trimmal – Gitarre
Thomas Bauer – Gitarre
Michael Bartl – Bass
Andreas Zoncsich – Schlagzeug

Produziert von Norbert Leitner @ Hinterhofstudios, Wien (AT)
Label: Come Clean Records

Homepage: http://www.xenesthis.com

MySpace-Seite: http://www.myspace.com/xenesthis

Tracklist:
1. Alecto
2. Reflections
3. Taken Sick
4. Fool
5. Ashes Of Affection
6. Hedonist´s Horror
7. Raised Fist Armed
8. Drowning
9. United In Chaos
10. Sand Through Hands

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