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V.A.: Metal Ostentation IV

Underground-Sampler mit einer Menge Death, Black und Thrash Metal, wobei aus der soliden Masse nur wenige Tracks heraushebenswert sind.

Das portugiesische Label Enclave Productions, das sich ganz augenscheinlich um den globalen Underground angenommen hat (die Metal Ostentation-Reihe, die nur unsigned Acts eine Plattform bietet, sich zu präsentieren, hat inzwischen ihren elften Teil erreicht), bietet in der vierten Folge einen ausgewogenen und soliden Querschnitt aus dem Metal-Underground. Ist mit ausgewogen der Stilmix gemeint, der Death, Thrash, Gothic, Black und Power Metal offeriert, so bezeichnet solide die Leistungen der meisten Bands. Als so richtig spektakulär erweist sich jedoch fast keiner der Tracks. Viele Bands halten sich an deren Genre-Vorgaben. So spielen INCENDIUM und BY PALE LIGHT typisch skandinavischen Gothic Rock mit dem üblichen Beigeschmack der sich nahenden Langeweile, SWEDISH MASSACRE und METHEDRAS halten die Fahnen des deathigen Thrash Metals hoch und eine ganze Reihe von Bands nimmt sich die härteren Spielarten des Metals zum nachahmenswürdigen Vorbild.

Aus der Reihe tanzen hingegen die Deutschen von THE PHARAOS, die zwar nicht beeindrucken, aber sich mit ihrem Rotzrock von den anderen Bands abheben. Auch ANACHRONAEON aus Schweden stechen etwas heraus, indem sie eine interessante Mischung aus Power und Viking Metal praktizieren, der es lediglich am Feinschliff fehlt. Ebenfalls nicht uninteressant und noch ungeschliffen hört sich die amerikanische Black Metal Band DUMAH mit ihrem im klassischen Heavy Metal beheimateten Gitarrenspiel an. Erwähnung sollte einmal mehr auch der symphonische Happy Metal der Japaner DRAGONLANCE finden, die sich auch schon auf dem Kingdom Of Glory – Volume 2-Sampler fanden, wobei die Performance von Holy Blood hinter derjenigen von Dragonlance einzuordnen ist, was vor allem am misslungenen Gesang liegt. Dieser ist bei ANCESTRAL LEGACY hingegen mehr als nur Ordnung; die norwegische Symphonic Black Metal Band setzt auf einen keifenden Sänger und eine schüchtern winselndene Sängerin – dazu noch ein gelungenes Melodiekonzept und fertig ist der wohl stärkste Track des Samplers. Schlussendlich sollen auch noch die deutschen Black Metaller von TODTGELICHTER Erwähnung finden, die ihren Sampler-Beitrag Asenschlacht mit einem abwechslungsreichen Verlauf ausgestattet haben.

Ganz allgemein zeigt sich Metal Ostentation IV als kein schlechter Sampler, der einige ungeschliffene (Edel)Steine ans Tageslicht befördert. Schade nur, dass einige Songs an einer schwächeren Produktion zu knabbern haben, doch mit der erhofften Öffentlichkeitswirksamkeit dieses Samplers kann vielleicht auch das eine oder andere Label auf die interessantesten Acts aufmerksam gemacht werden. Bands wie ANCESTRAL LEGACY oder DUMAH hätten es sich verdient.

Veröffentlichungstermin: 2004

Spielzeit: 75:07 Min.
Label: Enclave Productions

Homepage: http://www.enclaverecords.cjb.net

Email-Adresse der Band: enclaverecords@sapo.pt

Tracklist:
1. SWEDISH MASSACRE: Eyes Of Reflection
2. INCENDIUM: Crush
3. STOLEN PLEASURE: Underdog
4. BY PALE LIGHT: Funeral
5. DEVOURED: Orgasm In Blood
6. THE PHARAOS: Elvis Presley
7. ANACHRONAEON: Ages Ago
8. BETWEEN THE FROST: Erotic Inanna
9. DUMAH: Son Of Steel
10. URBAN FIGHT: Lu, Il Viandante
11. THYVORENT: No Man´s Land
12. MEMORAIN: Digital Crimes
13. DRAGONLANCE: Holy Blood
14. ANCESTRAL LEGACY: When Sense Dies
15. HINTHRUNA: Beholder 1984
16. METHEDRAS: L.R.S.
17. TODTGELICHTER: Asenschlacht
18. B-LOW: Two Towers Down

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