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THE OUTSIDE: We Feel Through The Dead

Neuer Gitarrist, neuer Sound? THE OUTSIDE klingen auf “We Feel Through The Dead” deutlich härter aber auch monotoner als auf dem Debüt.

Sowohl das 2009er Demo als auch das drei Jahre später veröffentlichte Debütalbum “The Ouside” haben mir ziemlich gut gefallen. Das Zweitwerk “Dawn Of The Deaf” hab ich leider verpasst und jetzt steht mit “We Feel Through The Dead” bereits das dritte Album der Berliner Band THE OUTSIDE in den Startlöchern. Und mit diesem überraschen die Berliner mich ganz schön. Gab es auf dem Demo sowie dem Debüt noch Power Thrash, der deutlich an NEVERMORE erinnerte, so hat die Band den Härtegrad inzwischen deutlich angezogen, so dass man inzwischen eher von Thrash mit einigen Ausflügen in Richtung Death Metal sprechen muss.

Neuer Gitarrist – neuer Sound?

Deutlich zu hören ist der Wechsel an der Gitarre. Sergio Klein wurde letztes Jahr durch den neuen Gitarristen Ricardo Espinoza ersetzt. Der Gitarrensound ist eine ganze Ecke tiefer gestimmt als noch auf dem Debüt, das Riffing ist deutlich brachialer. Dafür fehlt mir die starke Leadgitarre, die es noch auf dem Debüt zu hören gab. Auch Sänger Roland B. Marx klingt deutlich angepisster, dafür weniger variabel als auf dem Debüt. Die früher allzu präsenten NEVERMORE sind als Einfluss immer noch hörbar, allerdings nicht mehr so deutlich wie auf den ersten Veröffentlichungen der Band. Was nun zuerst da war, das Huhn oder das Ei, sprich der Wechsel an der Gitarre oder die Änderung am Sound, kann ich nicht sagen.

Vielleicht hat der erhöhte Härtegrad tatsächlich damit zu tun, dass die Jungs einfach wütender sind als früher und dies nicht nur textlich,  sondern auch musikalisch verarbeiten? THE OUTSIDE sind eine explizit politische Band es tut verdammt gut, dass eine Band mal wieder so klar und deutlich das Maul aufmacht und Mißstände anprangert. Und THE OUTSIDE haben eine Menge anzuprangern – sei es der völlig gestörte Präsident der USA oder die wirtschaftliche und gesellschaftliche Entwicklung in Deutschland durch neoliberale Politik. Das wird vor allem bei “Where We Stand” deutlich, welches mehr politisches Statement als ein richtiger Song ist. Insgesamt übertreiben es THE OUTSIDE meiner Meinung nach allerdings mit den eingestreuten Sprech-Parts, die dem eh schon nicht all zu langen Album etwas den Fluss nehmen.

Nach dem starken Debüt enttäuscht “We Feel Through The Dead” leider etwas

Am besten funktioniert das Death Thrash-Gebräu für mich bei den schnellen Songs wie dem Opener “Portrait”, dem Titelsong oder “War Among The Poor”. Auch das eher im Mid Tempo gehaltene, mächtige “Towers Tall” macht ordentlich Druck. Dann sind da aber auch Songs wie “Congregation” oder “To Dismantle”, die irgendwie nicht so recht aus dem Quark kommen. Alles in allem ist “We Feel Through The Dead” ein ordentliches Album, mit Symphathie-Bonus für das deutliche Stellung beziehen. Aber ehrlich gesagt bin ich nach dem Demo und dem Debüt doch etwas enttäuscht. Reinhören solltet ihr trotzdem mal.

Veröffentlichungsdatum: 07.09.2018

Spielzeit: 32:22

Line Up:
Roland B. Marx – vocals
Ricardo Espinoza – guitars
Ishay Sommer – bass
Alberto Atalah – drums

Label: Metropolitan Edge & Green Zone / H´art

Bandhomepage: the-outside.net
Facebook: facebook.com/theoutside.metal
Bandcamp: theoutsidemetal.bandcamp.com

THE OUTSIDE “We Feel Through The Dead” Tracklist:

01. The Portrait
02. Congregation (Video bei YouTube)
03. Towers Tall
04. We Feel Through The Dead (Video bei YouTube)
05. War Among The Poor
06. To Dismantle
07. Where We Stand
08. It’s a Campaign
09. A Star Burns

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